Quelle: Clipdealer.de, B93100234, erworbene Standardlizenz.

2,8 Grad und die vielen Fragen der Skeptiker: Warum wird Klimasensitivität überschätzt, Risikobewertung unangemessen hoch angesetzt?

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „UN-Report: Welt steuert auf bis zu 2,8 Grad Erderwärmung zu“ (aus: „Tagesschau“ vom 04.11.2025)

Steuert die Welt auf eine Erhitzung von 2,8 Grad Celsius zu? Und wenn ja, welche Folgen hätte dies? Im neuesten „Emissions Gap Report 2025“ der UNEP (United Nations Environment Programme) wird ein Szenario beschrieben, dass insbesondere auf Beobachtungsdaten von Satelliten, Wetterstationen und Ozeanbojen beruht, um aus Tausenden von Klimamodellen physikalische Prozesse zu simulieren – und die Strahlungsbalance, die Wärmeaufnahme und die Wolkenabweisung vorherzusagen. Doch wie valide sind diese wissenschaftlichen Untersuchungen, lässt sich das Geschehen am Himmel einfach in Formeln pressen? Es hört sich wieder einmal an wie eine Anmaßung des Menschen, die Entwicklung von Schöpfung und Evolution prognostizieren zu wollen, unbeachtet der Tatsache, dass die lange Geschichte dieses Globus immer wieder gezeigt hat, wie viele Variablen eine Rolle spielen, die die Gelehrten aktuell nicht auf dem Schirm haben. Denn weder Sonnenaktivität, Meeresströmungen noch die Achsenneigung unseres Planeten sind lineare Konstanten, auf die man bauen kann. Und schon allein die Logik lässt fragen, wie Veränderungen im Promillebereich an der Zusammensetzung unserer Luftschichten die an die Wand gemalten Horrorszenarien auslösen sollen.

Ein Trend zur Übersteigerung, ein Hang zu Drama: Wo bleiben all die Inkonstanten?

Und so ließ die Kritik nicht lange auf sich warten, geht man einigermaßen hypothetisch von einer Verdoppelung der CO2-Emissionen bis 2100 aus. Es ist nicht das erste Mal, dass Fachmagazine wie „Nature“ und „Science“ den Vorwurf einer Übertreibung der tropischen Erwärmung auf den Tisch legen. Demnach werde die Sensitivität überschätzt, die Risikobewertungen unrealistisch hoch angesetzt. Ist also das Gefüge resilienter, als sich das manch ein Aktivist für die Transformation wünschen würde? Die dramatisierte Annahme, es finde im natürlichen System keine Dekarbonisierung statt, wird unter anderem von Experte Roger Pielke Jr. als Ausdruck von Alarmismus angeprangert. Wiederum hat James Hansen (NASA) schon früh davor gewarnt, dass ein willkürlicher Konsens der Politik – beispielsweise im Pariser Abkommen – lediglich den Willen der Regierungen abbilde, aber nicht zwingend die Wirklichkeit. Immerhin steht hinter all den Narrativen der Wunsch einer ökonomischen Nischensparte nach Wachstum und Gedeihen, die Erneuerbaren-Industrie ist abhängig von der Erzählung, Fossilität sei der Untergang unserer Zivilisation. Ähnlich, wie die Pharmaindustrie vom Prosperieren Coronas profitierte, tut es der Wärmepumpenhersteller beim Klima.

Studien mit gedrosselter Aufmerksamkeit fahren den bewährten Messweisen in die Parade…

Wie haltbar ist die Aussage des IPCC, dass „der beobachtete Erwärmungstrend seit 1950 nur durch anthropogene Treibhausgase erklärt werden“ kann und „natürliche Faktoren allein eine leichte Abkühlung vorhersagen“ würden? Phänomene wie AMOC, El Niño oder PDO seien demnach nur zu 0,2 Prozent an den höheren Durchschnittstemperaturen beteiligt, den Anteil der Sonne sieht man gar bei unter 0,1 Prozent. Gleichzeitig hat eine Studie aus den Niederlanden nach Abgleich von Daten aus Pegelmessstationen auf der ganzen Welt über die vergangenen 60 Jahre hinweg keinen signifikanten Anstieg des Meeresspiegels ergeben. Gegen das berühmte Potsdam-Institut wurde jüngst erst der Widerspruch erhoben, die Unabhängigkeit sei durch wirtschaftliche Verwobenheiten in Gefahr. Ad Huijser, Physiker und ehemaliger Technischer Direkter von „Philips“, macht in einer neuesten Ausarbeitung nicht etwa den Menschen, sondern ein „Reflexionsdefizit“ vorrangig für die Dynamik in der Atmosphäre verantwortlich. Es sind zwar im Vergleich nur wenige Einwände, aber man muss sich bewusstwerden, welche Lobby hinter dem steckt, was Bürger und Betriebe gängeln, bevormunden und regulieren will. Gesunde Skepsis schadet nie, der Respekt vor dem Unfassbarem bewahrt Weitsicht und Pragmatismus.