Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „AfD-Treffen in Gießen: Wie sich der Nachwuchs in Hessen aufstellt“ (aus: „Tagesschau“ vom 29.11.2025)
Die Gründungsversammlung der „Generation Deutschland“ ist vorbei, Bilder der gewalttätigen Antifa und eines Hitler-Imitators haben sich als Erinnerung eingebrannt. Doch dieser Bundeskongress hatte weit mehr zu bieten als ein vermeintlich linkes U-Boot oder die hässliche Fratze „unserer Demokratie“. Am Pult überzeugten zahlreiche Redner mit ihrem Bekenntnis zur Heimat, fielen durch ihr Engagement für eine bessere Zukunft von Deutschland auf. Es sind also durchaus politische Hoffnungsträger, die sich in der beabsichtigten Kaderschmiede darauf vorbereiten, vielleicht später einmal Verantwortung auf der großen Bühne zu übernehmen. Ein aussichtsreicher Kandidat für diese Karriere ist beispielsweise auch Nafiur Rahman. Der 1998 geborene Hesse mit bangladeschischem Migrationshintergrund kam als Kleinkind mit seinen Eltern in die Bundesrepublik, wuchs in Bad Vilbel auf, ist ausgebildeter Maschinenbauer und absolviert derzeit eine Weiterbildung zum Kfz-Prüfingenieur. Mit einer humorvollen, sarkastischen und metaphorischen Rede überzeugte er die Anwesenden in Gießen insbesondere auch deshalb, weil er Linke aufs Korn nahm, Professionalität ausstrahlte und mit der klaren Ansage, „jungen Köpfen auf unserer Seite“ eine Stimme zu geben, als Identifikationsfigur auftrat.
Die AfD hat ein klares Zeichen gesetzt, dass sie auch für Migranten politische Heimat bietet!
Beschämend war zugleich, dass im Vorfeld aus völkisch-nationalistischen Kreisen mit rassistischen Parolen gegen ihn Stimmung gemacht wurde. Da wurde er als „Alibi-Migrant“ und „Feigenblatt“ diffamiert, mit der Zuschreibung „So sieht also kulturelle Bereicherung aus…“ von jenen innerhalb der Partei und aus dem Vorfeld verspottet, die tatsächlich eine Minderheit darstellen. Denn der Rückhalt für den unter anderem vom Bundestagsabgeordneten Jan Nolte geförderten Ex-Muslim war bedeutend größer. Rahman erweist sich nicht nur mit seinem unmissverständlichen Anspruch, Schwarz-Rot-Gold hochzuhalten und sich heute sogar als Christ bezeichnender Einwanderer der abendländischen Prägung zu verpflichten, als Paradebeispiel für Inklusion. Noch einmal wurde klar, dass Argwohn entlang von Hautfarbe und Herkunft keinen Platz haben sollen in der AfD. Schließlich ist die Forderung nach Remigration eindeutig begrenzt auf alle, die keinen dauerhaften Aufenthaltsanspruch besitzen, sich nicht anpassen, Eingliederung verweigern, straffällig werden oder Sozialleistungen missbrauchen. Im Kern bleibt die Alternative für Deutschland ohne prinzipielle Missgunst aus allein ethnischen Aspekten, befürwortet sie doch ganz ausdrücklich, integrierte Menschen zu fördern.
Rassistischen Einzelstimmen hat Rahman vorbildlich den Wind aus den Segeln genommen!
Es widerspricht dem Prinzip des Erhalts einer autochthonen Mehrheit ausdrücklich nicht, wenn wir in einem milden Ausmaß auch jene bei uns willkommen heißen, die aus tatsächlichen Asylgründen geflohen sind und sich in der Konsequenz als vollständig zur Anpassung bereit darstellen. Fremdenfeindlichkeit kann dort keinen Platz haben, wo sich bewusst auch Mitbürger einbringen, die aus der Fremde stammen, aber selbst mit dem massenhaften Übertritt von Illegalen an der Grenze seit Angela Merkels Tabubruch hadern. Rahman gilt bislang im besten Sinn als ein unbeschriebenes Blatt, hat vor allem hinter den Kulissen aktiv mitgewirkt und setzt nicht etwa auf eine große Social-Media-Erfahrung. Stattdessen punktet er mit seinem patriotisch-konservativen Profil, gilt als Brückenbauer, dem Lagerkämpfe fern sind. Er will den „blauen“ Nachwuchs als Option zur „glattgebügelten“ Jungen Union verstanden wissen, bringt sich für mehr Opposition im Parlament und auf der Straße ein. Mit äußerst persönlichen Worten überzeugte ein couragierter Charakter, wisse er schließlich, wie es sich anfühlt, wenn „man als einziger Ungeimpfter in seiner Klasse ist“ oder als früherer Anhänger von Allah jetzt seinen Glauben zu Jesus offenlegt. Da klingen Mut und Kampfgeist, Solidarität und Einigungswille mit.







