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Systematische Fehlschlüsse, maßlose Übertreibung: Wie das Potsdam-Institut vor den Scherben seiner Klimafolgen-Studie steht…

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Überfordert der Klimawandel uns Menschen?“ (aus: „Schwäbische Zeitung“ vom 03.12.2025)

„Wir schaffen es nicht einmal, das Wetter für sieben Tage korrekt vorherzusagen, maßen uns aber gleichzeitig an, das Klima für die nächsten 100 Jahre zu prognostizieren“. Nein, diese Aussage stammt nicht von mir, sondern von einem Meteorologen, mit dem ich mich vor einigen Monaten unterhielt, als es um die Frage ging, wie zuverlässig die Wissenschaft mit Blick auf die Modellierung der Zukunft ist. Nahrung erhält der Befund nicht zuletzt durch den aktuellen Rückzug einer Studie des Potsdam-Instituts. Diese war im April 2024 mit Pauken und Trompeten in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ unter dem Titel „The economic commitment of climate change“ veröffentlicht worden. Sie sollte also abschätzen, welche Auswirkungen der vermeintliche Anstieg unserer Durchschnittstemperaturen auf die globale Wirtschaft hat. Dabei kam sie zu dem Schluss, dass die ökonomischen Folgen bis ins Jahr 2050 regelmäßig rund 38 Billionen US-Dollar umfassen, einen Einkommensverlust von etwa 19 Prozent brächten. Institutionen wie die Weltbank, die OECD und deutsche Ministerien hatten sich auf die Erhebung berufen und sie als Grundlage für politische Entscheidungen herangezogen.

Bei so vielen Netzwerken fällt es schwer, noch von Unabhängigkeit zu sprechen…

Doch am 3. Dezember 2025 musste die Reißleine gezogen werden. Aufgrund massiver und gravierender Mängel war das Werk der Autoren Maximilian Kotz, Anders Levermann und Leonie Wenz nicht mehr haltbar. Neben einer fehlerhaften Datenverarbeitung, dem eklatanten Abweichen zwischen offiziellen und selbst erhobenen Zahlen sowie Ungenauigkeiten in der Währungsumrechnung kam es zu einer massiven Überschätzung und Missinterpretation gewonnener Stichproben. Methodische Schwächen ergaben sich durch angewandte Formeln, die anfällig für falsche Rückschlüsse waren. Annahmen wurden postuliert, die sich bei differenzierter Nachfrage nicht als robust erwiesen. Laut einer externen Gegenprüfung seien die Ergebnisse „nennenswert verzerrt“. Eine bloße Berichtigung habe nicht mehr ausgereicht, da die Defizite in der Fachlichkeit zu substanziell gewesen seien. Dennoch bleibt man bei der Aussage, dass zentrale Erkenntnisse Bestand hätten. Zwar wurde Verantwortung übernommen für den entstandenen Eindruck, tatsächliche Konsequenzen sollte es darüber hinaus aber nicht geben. Kritiker sehen dagegen Anlass, Förderungen zu kürzen, damit der Alarmismus nicht siege.

Das Potsdam-Institut liefert den wissenschaftlichen Nährboden für die Transformation…

Die Einrichtung gibt sich vordergründig als unabhängig und gemeinnützig, weist aber dennoch einflussreiche Verknüpfungen auf. Dank internationaler Kooperationen und staatlicher Subventionierung kann man sich eines gewissen Geldflusses sicher sein. Eingetragen im Lobbyregister des Bundestages, mit Querverbindungen zu den „Grünen“, über BUND und „Naturschutzring“ in Kommissionen vertreten, eng verbandelt mit WWF, Greenpeace und NABU, hat man das „Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change“ (MCC) mit der Stiftung „Mercator“ unter jährlichen Beihilfen von schätzungsweise 2,1 Millionen Euro bis 2024 gegründet. Das „Beratungszentrum“ ist wesentlicher Akteur im Vorhaben von „Greening the Financial System“, erhielt zwischen 2000 und 2018 Bundesaufträge – wie Gutachten und Projekte – in kumulierter Höhe von 146 Millionen Euro. Inwieweit unter einer solchen Gemengelage noch Objektivität möglich ist, scheint mehr als fraglich. Schon in der Gründungsphase um 1992 gab es Beschwerden über Sensationalismus, weil Szenarienanalysen eingesetzt wurden, die spekulativ und nicht empirisch fundiert daherkamen. Und letztlich bleiben die Profiteure einer solchen Praxis auch nicht im Geheimen: Die Transformation beglückt jene ideell und materiell, die von Schwarzmalerei und Horrorgeschichten zehren.