Quelle: Clipdealer.de, B784671662, erworbene Standardlizenz.

Landgericht Hamburg bestätigt: Um „Vertreibung“ deutscher Staatsbürger ist es allenfalls in den Köpfen von „Correctiv“ gegangen!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Recherchen zum Potsdamer Treffen: Gericht weist Klage gegen ‚Correctiv‘ ab“ (aus: DER SPIEGEL vom 20.12.2025)

Desinformation beschreibt nach gängiger Überzeugung die Irreführung der Öffentlichkeit durch eine einseitige, lückenhafte, gelenkte oder verzerrte Darstellung von Tatsachen. Auftrag des Journalismus sollte es eigentlich sein, eine derartige Praktik zu schmähen. Doch schon allein die Agenda des sogenannten Recherchezentrums „Correctiv“ muss erheblichen Zweifel daran aufkommen lassen, ob man denn überhaupt Interesse an einem integren Erscheinungsbild hat. Da wurde man mit der Erzählung über das sogenannte Geheimtreffen von Potsdam berühmt, mobilisierte mit einer Geschichte zehntausende Menschen vor das Brandenburger Tor, weil auf der Zusammenkunft am Lehnitzsee angeblich über die Deportation von Millionen Bundesbürgen mit Migrationshintergrund debattiert wurde. Zumindest interpretierten zahlreiche Medien genau diese Schlagzeile aus der Meldung jener Nichtregierungsorganisation, die mit einem Anspruch an Authentizität längst nichts mehr zu tun hat. Bereits das Landgericht Berlin II hatte es erlaubt, ihr deshalb Lüge zu unterstellen, weil zahlreiche Teilnehmer des Termins nachvollziehbar bestritten, dass man mit Blick auf das thematisierte Remigrationskonzept des anwesenden Aktivisten Martin Sellner aus Wien überhaupt das zwanghafte, unrechtmäßige oder gar gewaltsame Abschieben von Inländern diskutiert habe.

Die Falschbehauptung wurde bestätigt, allerdings unter Art. 5 GG als legitim erachtet…

Die Justiz unterstrich in der Vergangenheit mehrmals, dass sie das Narrativ für eine schlichte Falschbehauptung hält. Und auch die Roben in Hamburg ließen daran aktuell keinerlei ernsthaften Zweifel. Zwar feiert man sich für einen Sieg, weil Klagen auf Unterlassung abgewiesen wurden. Doch schon allein dieser Umstand zeigt neulich, welche Probleme man mit der Wirklichkeit hat. Denn auch dieses Mal wurde klargestellt: „Gerade aufgrund des aus dem streitgegenständlichen Artikel für Leser erkennbaren Kontrasts zwischen der jeweils als wortgetreues Zitat gekennzeichneten Wiedergabe bestimmter Äußerungen von Teilnehmern im Gegensatz zu anderen Beschreibungen und Umschreibungen des ‚Plans‘, der erörtert worden sei, werden Leser nicht zu dem Verständnis gelangen, dass Sellner oder ein anderer Teilnehmer wörtlich von ‚Vertreibung‘ oder einer ‚Ausweisung‘ von deutschen Staatsbürgern gesprochen habe, oder dass wörtlich gesagt worden sei, dass auch deutsche Staatsbürger aus Deutschland ‚verdrängt‘ werden sollten“. Es ist also Unfug, was „Correctiv“ in seiner ersten Version mit den Worten „Ihr wichtigstes Ziel: Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können – egal, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht. […] Auch wenn sie deutsche Staatsbürger sind“ umschrieb. Diese Dichtung ist also endgültig gescheitert.

Ein Freispruch, der ein Armutszeugnis bedeutet: „Correctiv“ darf die Unwahrheit „meinen“…

Zwar wurde diese Interpretation der Geschehnisse nunmehr als eine zulässige Meinungskundgabe gewertet, richtig wurde sie deshalb aber längst nicht. Sie darf weiterhin verbreitet werden, weil das Gericht davon ausgegangen ist, dass der mündige Betrachter zwischen Deutung und Fakten unterscheiden kann. Letztendlich wurde ein berufsethisch zutiefst verwerfliches Vorgehen entlarvt. „Correctiv“ geht bis an den Rand der Zulässigkeit von Werturteilen, wie sie Artikel 5 des Grundgesetzes als legitim erachtet. Man ist nicht daran interessiert, bei der korrekten Wiedergabe von Sachverhalten zu bleiben. Sondern nutzt den Spielraum der Lesart und Hypothese aus, um dem unbedarften Zuschauer eine die Grenze zwischen Übertreibung und Märchen verschiebende Fabelei glaubwürdig erscheinen zu lassen. Das ist nichts anderes als Täuschung, List und Maskerade. Mit seriöser Berichterstattung hat ein solch ideologisch gefärbter Aktivismus, welcher es auf das gezielte Taktieren mit Halbwahrheiten abgesehen hat, keinerlei Gemeinsamkeit. Um das Verächtlichmachen anderslautender Positionen und Gesinnungen willen, begibt man sich auf das Terrain der plumpen Demagogie. In der berechtigten und zutreffenden Hoffnung, auf arglose Adressaten einer Botschaft zu stoßen, die auch die Mystifizierung für bare Münze nehmen. Ein Affront gegen den gesunden Menschenverstand!