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Die Blockbildung wird im Superwahljahr weiter zunehmen!

Ein Kartell ist in seiner Bedeutung unter anderem definiert als die temporäre Bildung eines Parteienbündnisses im Zuge eines Wahlkampfes, um den Sieg einer gegnerischen politischen Kraft zu verhindern. Nichts Anderes hat bei der Landratswahl in Thüringen stattgefunden. Ein erster Wahlgang lässt sich nicht mit einer Stichwahl vergleichen. Während sich die Stimmen anfangs noch auf vier Kandidaten verteilten, so blieben am Ende zwei übrig – die sich kaum noch in ihren programmatischen Schwerpunkten voneinander abhoben, aber bezüglich des hinter ihnen stehenden Lobbyismus allzu unterschiedlich waren.

Denn während der Anwärter der CDU in der zweiten Runde von einem massiven medialen Hype getragen wurde und mit grotesker Desinformation über seine eigenen, nicht weniger radikalen Ansichten hinwegtäuschen wollte, vermochte es Thrum von der AfD ohne die dubiose Zuhilfenahme von einer in der Demokratie allzu unpassenden Blockbildung und ohne eine Anpassung an die Überzeugungen eines Anderen, authentisch und geradlinig nahezu dieselbe Menge an Stimmen auf sich zu vereinen. Herrgott bedurfte dagegen für seinen dünnen Vorsprung eines riesigen Etikettenschwindels, um am Ende von der Gutmenschlichkeit noch in ein „positives“, „gutes“, aber eben falsches und unredlichen Lichtes gerückt zu werden.

All die umfassenden Bemühungen des Establishments haben lediglich zu einem Mehr von vier Prozent gereicht. Wenn ein Strauß von Parteien unter Ausnutzung von instrumentalisierten und dirigierten Protesten auf der Straße lediglich mit letzter Kraft den Erfolg für sich verbuchen kann, so ist das kein Grund zur Gratulation oder gar Freude. Es ist lediglich die Erleichterung, dass man mit einem immensen Auffahren von fragwürdigen Mitteln und Methoden rein nach Zahlen vorne gelegen ist – und sich dabei aber insgeheim eingestehen muss, dass es nicht ohne den erheblichen Eingriff in das Gleichgewicht der Kräfte funktioniert hätte.

In der Wirtschaft würde man solch ein Prozedere als Einschränkung der Handlungsfreiheit konkurrierender Marktteilnehmer beschreiben. Und so bleibt bei einer nüchternen und ehrlichen Betrachtung allein der Befund, dass sich einige Bürger offenbar von der Kopie haben überzeugen lassen. Inwieweit sich dieser Teil des Souveräns beim nächsten Urnengang wiederum an der Nase herumführen lassen wird – oder ob er erkennt, dass im Zweifel doch das Original glaubwürdiger ist, werden wir sicherlich bereits bei einer der nächsten Gelegenheiten in diesem Superwahljahr erfahren.

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