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Ein völlig absurde Idee, einfach wieder einmal bei Putin anzurufen!

Ich hätte da einen ganz heißen Tipp: Wie wäre es eigentlich, einmal mit Putin statt über ihn zu sprechen? Natürlich hat sich der Kreml-Chef durch seinen imperialistischen Feldzug gegen die Ukraine als völlig unglaubwürdig und unberechenbar erwiesen. Doch warum berichten uns Insider immer wieder davon, dass es in der Vergangenheit die Möglichkeit zu Diplomatie gegeben hätte – die Tür aber insbesondere vom Westen zugeschlagen wurde? Dass die Fronten mittlerweile nicht nur in militärischer Hinsicht völlig verhärtet sind, das macht diesen Konflikt jeden Tag noch komplexer – und schwieriger, ihn zu lösen. Und tatsächlich verfestigt sich nun ein Abnutzungskrieg mit immer mehr Leiden und Sterben, mit dem unnötigen Verpulvern von Leben und Material. Eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld ist nicht absehbar.

Selbstredend kann kaum jemand dem Diktator in Moskau in den Kopf schauen. Doch sich allein an manch verschwurbelten und wirren Einlassungen von Lawrow, Medwedew oder Kadyrow zu orientieren, um der Verständigung prinzipiell keine Chance einräumen zu müssen, das ist nicht nur ethisch und moralisch verwerflich, sondern kommt auch einem verteidigungspolitischen Harakiri von Washington, Berlin oder Kiew gleich. Denn wir lassen uns nicht nur finanziell, sondern auch mit Blick auf die Ausrüstung unserer eigenen Armeen immer weiter ausbluten und ausbeuten, haben uns in einer eigentümlichen Abhängigkeit an den Tropf von Selenskyi gehängt – und das alles möglicherweise allein aus wirtschaftlichen und taktischen Gründen.

Denn hätte beispielsweise Pistorius eine Rechtfertigungsgrundlage für neue Unsummen, hätte es diese Auseinandersetzung am Donbass nie gegeben? Natürlich kann man hinter all dem eine Verschwörungstheorie vermuten. Und da auch ich keinen heißen Draht zum russischen Präsidenten habe, bleibt alles im Bereich der Spekulation. Doch dass es nunmehr seit Monaten überhaupt kein Anzeichen mehr dafür gibt, dass wenigstens der Gedanke an Frieden in den transatlantischen Hauptstädten hochgehalten wird, lässt schon durchaus Zweifel und Skepsis daran aufkommen, ob diese Bewegungslosigkeit tatsächlich nur am unbeirrbaren Egozentrismus, an der Starrsinnigkeit und dem Geschichtsrevisionismus des Gegners liegt.

Dass wir uns mit einer übereilten und nahezu unbegrenzten und vollständigen Solidarität bereit erklärt haben, „unsere“ europäische Demokratie und Freiheit durch bedingungs- und endlose Unterstützung für die ukrainischen Stellvertretersoldaten in den besetzten Gebieten schützen zu lassen, könnte uns nun möglicherweise auf die Füße fallen. Denn wir haben damit eine Unbedarftheit innerhalb unserer eigenen Bundeswehr geschaffen, die bereits vor dieser militärischen Konfrontation nahezu blank war. Auch wenn die Gedankenspiele über eine Ausweitung des Krieges derzeit eher wie ein Manöver zum Erlangen von mehr Aufmerksamkeit und Rückhalt für weitere Verteidigungsausgaben anmuten, sollten wir uns prinzipiell die Frage nach Prioritäten stellen. Ob es klug, weise und weitsichtig ist, unseren Kameraden noch das letzte Hemd zu nehmen, um Selenskyjs Gunst zu erwerben, das wird in einer Keinen-Plan-B-habenden NATO ungern diskutiert.

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