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Ein Beispiel für gelungene Hysterisierung: Fast 500 Drohnen-Vorfälle schon im ersten Quartal – doch plötzlich soll „der Russe“ schuld sein!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Erfahrungen der Ukraine: Was Europa für die Drohnenabwehr lernen kann“ (aus: „Tagesschau“ vom 06.10.2025)

Erst war es ein Virus, dann kam der Klimawandel, später folgten Neofaschismus und die „Gefahr von rechts“. Nun fürchten sich Deutschland und Europa vor Drohnen. An gleich mehreren Orten sollen die unbemannten Flugobjekte in den vergangenen Tagen aufgetaucht sein, um gleichsam nur selten von unbeteiligten Zeugen in Bild und Ton festgehalten oder auf andere Weise bestätigt zu werden. 2025 kam es alleine im ersten Quaral in der Bundesrepublik zu etwa 500 Sichtungen in der Nähe von zivilen oder militärischen Einrichtungen. Beispielsweise nahe Ramstein, Manching, Neuburg, Schwesing oder Nordholz. Abseits der Airports von München, Frankfurt, Kopenhagen und Oslo sollen sie auch im Radius des Hamburger und Wilhelmshavener Hafens, bei LNG-Terminals in Brunsbüttel und Mukran sowie im Umkreis der Rüstungsfirma „Rheinmetall“ für Unruhe gesorgt haben. Häufig unter dem Radar fliegend, sich „unkooperativ“ zeigend, rasch wieder verschwindend, ohne letztlich identifiziert worden zu sein, erweisen sich viele der Vorfälle als vermeintlicher Akt von Privatpersonen. Doch nicht nur der Bundeskanzler scheint überzeugt: Die Aggressoren sitzen in Moskau. Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass Friedrich Merz Behauptungen ohne Belege ausstößt.

Bedrohungsszenarien taugten schon in der Vergangenheit zur Ertüchtigung der Gesellschaft…

Doch wie konsistent sind diese Vorhaltungen gegenüber Russland? Tatsächlich erfolgten bisher nur wenige Festnahmen. In Frankfurt war es ein Kroate, Deutsche und Chinesen in Norwegen, die als Verursacher ausgemacht werden konnten. Dass hierbei Staaten mitmischen, scheint eher unwahrscheinlich. Will man uns auf eine falsche Fährte locken, um die Kriegstüchtigkeit im Land hochzuhalten? Es ist einigermaßen unübersehbar, dass sich der Westen auf eine Konfrontation mit Putin vorbereitet. Dieser wiederum reagiert mit einiger Amüsiertheit hinsichtlich Hysterie und Panikmache in den hiesigen Medien, treibt Politiker bei uns nachvollziehbar spöttisch vor sich her. Sind die Sichtungen überhaupt glaubwürdig? Und weshalb sollte sich der Kreml mit eigenem Material über hunderte Kilometer hinweg bemühen, wenn ein Multikopter doch praktisch von jedem Nachbarsgarten aus gestartet und gesteuert werden könnte? Braucht es einen Vorwand für eine weitere Eskalation im Konflikt zwischen NATO und dem Feind im Osten? Liegen die Stützpunkte vielleicht auf Öltankern in hoher See, wie Selenskyj behauptet? Oder sind Agenten an den Ablenkungsmanövern beteiligt? Zahlreiche Hypothesen kursieren, doch nicht einmal Fachleute zeigen sich von ihnen wirklich überzeugt.

Die belastbare Spurenlage ist dünn, die Spekulationen schießen umso mehr ins Kraut…

Dänische Behörden unterstrichen explizit, dass es keine Hinweise auf russische Involvierung gebe. Der Verdacht auf Spionage und ein zeitlicher Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine sind allenfalls Indizien. Dass es seit jeher dutzende solcher Zwischenfälle gibt, bleibt einigermaßen außer Betracht. Das Aufbauschen und Fokussieren deutet auf eine bewusste Skandalisierung hin, die als Argument für Aufrüstung und Verteidigung herhalten könnte. Nicht selten kommt es zu Fehlinterpretationen von Vögeln, Flugzeugen oder Lichtern. Auch optische Täuschungen sind nicht ausgeschlossen. Dass geopolitische Kontexte eine Rolle spielen oder gar „False-Flag-Aktionen“ eine Erklärung darstellen, gilt zwar weiterhin als Verschwörungstheorie. Doch wie oft haben sich solche im Nachgang als wahrhaftig erwiesen! Blickt man auf die Statistiken, so gibt es keine signifikante Zunahme dieser Flugroboter-Ereignisse. Gestiegen ist lediglich die Aufmerksamkeit, getrieben von einer voreingenommenen Presse, die sich kaum die Mühe macht, offizielle Erzählungen zu hinterfragen. Gehört all das zu einer hybriden Zuspitzungstaktik, zu einer Legitimierung des Spannungsfalls, um dem Bürger nicht zuletzt zu suggerieren, dass er sich wieder einmal naiv einlullen lässt?