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„Lasst uns in Ruhe mit eurem queeren Getöse“: Wie sich Homosexuelle gegen die ideologische Vereinnahmung wehren!

Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Bunt im Regen: Die schönsten Bilder von der CSD-Demo in Köln“ (aus: Kölner Stadtanzeiger vom 06.07.2025)

„Ich bin schwul, und das ist auch gut so“ – Mit diesem Satz machte einst Klaus Wowereit auf sich aufmerksam und bekam in einer Zeit ausdrückliche Unterstützung für sein sogenanntes „Outing“, in der Diskriminierung von Homosexuellen tatsächlich noch ein Thema war. Auch ich erinnere mich gut an den Moment, als ich vor knapp 25 Jahren gegenüber meinen Eltern bekannte, eher auf Männer zu stehen. Zwar war dieses Bekenntnis in unserer Familie rasch abgehandelt, weil niemand ein Problem mit dieser Persönlichkeitseigenschaft hatte. Und im Gegensatz zum ehemaligen Berliner Bürgermeister in seiner Extravaganz verbinde ich mit ihr weder etwas Positives noch Negatives.

Schließlich spielt es für mich im Alltag so gut wie keine Rolle, wer nun wen liebt. Diese Gottgegebenheit ist ausschließlich eine individuelle und private Sache, deren Details nicht für die Öffentlichkeit gedacht sein sollten. Jedenfalls stehe ich morgens nicht vor dem Spiegel und klopfe mir dafür auf die Schulter, anders zu sein als die Mehrheit. Denn wir sollten uns im Angesicht medialer Verblendung immer wieder vor Augen führen: Trotz der Allgegenwärtigkeit des Regenbogens – sogar vor Behörden, auf Parlamenten und in den Logos von Firmen – handelt es sich bei Lebensweisen abseits der verschiedengeschlechtlichen Präferenz um Varianten in klarer Unterzahl.

Die Schöpfungsordnung ist ein Rahmengerüst, keine Verhandlungsmasse!

Schon allein deshalb scheint es irrwitzig, mit welchen Ansprüchen Existenzen heutzutage auf die Straße gehen, bei denen es um weit mehr geht als eine bloße Orientierung in Sachen Erotik und Beziehung. Queere Charaktere machen aus ihrer Nonbinarität eine Ideologie und Weltanschauung, die sie wie eine Monstranz auf Paraden durch die Gegend tragen, wollen sie doch mehr erreichen als die Gleichbehandlung im Sinne des Grundgesetzes. Ihnen genügen die allgemeinen Menschenrechte offenbar nicht. Stattdessen erheben sie für ihre Spezies die Erwartung eines Sonderstatus, gilt doch Normalität mittlerweile nicht nur als konservativ, bewahrend und rückständig.

Stattdessen deklariert die Moralkeule Gewöhnlichkeit schnell einmal als rechts und extrem. Dabei sind es jene Vertreter einer Philosophie der Beliebigkeit, die in Lack und Leder mit Schweinsmasken und in Windeln Paraden dominieren, auf denen nicht nur der Fetisch Einzug gehalten hat, sondern mit Perversion die Tore zu Sodom und Gomorrha geöffnet sind. Nein, von dieser Unsitte lasse ich mich nicht instrumentalisieren und vereinnahmen. Ich möchte lediglich Akzeptanz, nicht Wertschätzung dafür, dass ich mein Dasein in Verantwortung und Diskretion, aber eben in der freien Auswahl meines partnerschaftlichen Gegenübers unbehelligt und selbstbestimmt leben kann.

Wer die Selbstfindung verpasst, sollte Andere nicht mit Orientierungslosigkeit behelligen!

Das hat nichts zu tun mit dem, was jene propagieren, die noch immer auf dem Meer der unendlichen Möglichkeiten schippern und nach ihrer Wesenseinheit suchen. Sie können sich nicht mit dem identifizieren, was ihnen Biologie und Evolution an die Hand gegeben haben. In einer beständigen Dissonanz zur schöpferischen Ordnung wehren sie sich mit Händen und Füßen gegen Konformität, müssten sie doch vor Anker gehen und sich festlegen. Aber genau dieses Manöver einer Fixierung fällt jenen schwer, die mit sich nicht im Reinen sind. Sei es nun aufgrund von biografischen Brüchen, beruflichen Enttäuschungen oder einer bloßen Laissez-Faire-Erziehung.

Es stellt für die Zivilisation eine Zumutung dar, wird sie ständig genervt mit einer Abwandlung von Regeln, Werten und Prinzipien, die über Ewigkeiten als Konsens galten, aber im Hier und Jetzt der Volatilität preisgegeben werden, um im Gros strikte Sünde und konsequente Verwirrung zu stiften. Fehlt es einem Miteinander an verbindlichen Bezugspunkten, kann es nicht länger funktionieren. Denn überall dort, wo Individuen aufeinandertreffen, kommt man nicht ohne ein Minimum an ethischer Rechtsgültigkeit aus. Und es kann am Ende nur eine höhere Instanz sein, die als externer Beobachter den Maßstab legt. Wer ihn verlässt, kündigt den Gesellschaftsvertrag.