Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Kommunalwahl in NRW 2025: Ist sie auch ein Stimmungstest für die Bundesregierung?“ (aus: „ZDF heute“ vom 14.09.2025)
Die anstehenden Wahlen in Nordrhein-Westfalen dürften nicht nur die kommunalen Kräfteverhältnisse im Ruhrpott verändern. Nach den jüngsten Umfragen wird die AfD in vielen Hochburgen, die bisher von SPD und CDU dominiert wurden, massive Stimmenzuwächse verzeichnen können. Auch auf den Straßen trauen sich immer mehr Bürger, sich zu einem Kreuz bei der Alternative für Deutschland zu bekennen. Oftmals nicht aus völliger Überzeugung, sondern vor allem in Hilflosigkeit und Protest, präferiert man die kritische Opposition auch deshalb, weil die Verwahrlosung in den Innenstädten voranschreitet, Kriminalität prosperiert und klamme Kassen Investitionen verhindern. Und obwohl man sich in Köln ein Schweigegelübde über die negativen Folgen der Migration auferlegt hat, ist dieses mannigfaltige Problem für die Gesellschaft omnipräsent. Denn viele Menschen spüren unmittelbar, welche Kollateralschäden der Tabubruch von Angela Merkel bis heute anrichtet.
Nordrhein-Westfalen gilt als Hotspot für die Negativfolgen von Merkels Sündenfall…
Kaum anderswo lässt sich die Verdrängung der autochthonen Mehrheit so gut beobachten wie in Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen oder Dortmund. Es ist die Angst um die Zukunft, die in die Arme der Blauen treibt. Denn obwohl Grüne und Genossen immer wieder betonen, sie würden sich von ihrem Konkurrenten nicht die Themen stehlen lassen, vertraut ihnen der kleine Mann jene Verantwortung nicht mehr zu, die auch Hendrik Wüst stiefmütterlich hat schleifen lassen. Mit seiner Anbiederung an den Koalitionspartner rückte er immer weiter nach links, predigt weiterhin Vielfalt und Toleranz. Doch die Gewalt, nicht nur von fanatisierten Islamisten, wird in Parks und Schwimmbädern zur dramatischen Illustration, dass Sicherheit und Souveränität aus den Händen gegeben wurden. Natürlich kommt man nicht umhin, die beabsichtigte Vormachtstellung des muslimischen Glaubens in den Fokus zu rücken, beleuchten wir den Ramadan, aber tabuisieren Weihnachten.
Was bleibt dem gefrusteten Bürger, als sich durch Protest Luft zu verschaffen?
Die Sorge vor dem Verlust der kulturellen Identität und der angestammten Heimat staut sich auf, muss sich irgendwann Luft verschaffen, um nicht in Aufruhr und Rebellion ruckartig zu entweichen. In einer Atmosphäre, die von elementarer Polarisierung und existenzieller Spaltung geprägt ist, kann das einzige Ventil eine atmende Demokratie sein, in der sich das Volk ohne den Anschein einer Moralkeule frei artikulieren darf. Ob dies nun beim Urnengang oder vor laufenden Fernsehmikrofonen geschieht: Wir werden nur dann den Druck aus dem Kessel nehmen können, reißen wir die Brandmauer ein, suchen das Gespräch mit Andersdenkenden, öffnen uns für Bündnisse über Lagergrenzen hinweg, stehen zu all den Fehlern der Regierenden aus der jüngeren Vergangenheit, unterlassen Brandmarkungen als „Nazi“ und „Faschist“ oder umschiffen nicht länger die Unvereinbarkeit eines bunten Miteinanders mit dem Kontinuität bewahrenden Konzept des Ethnopluralismus.