Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „Reichinnek ruft zum Umsturz des Kapitalismus auf – und gibt Einblicke ins Privatleben“ (aus: „Frankfurter Rundschau“ vom 07.05.2025)
Doppelmoral ist eine Tugend. Zumindest scheint dieses irrwitzige Credo in der Gegenwart allzu selbstverständlich und legitim zu sein. Man denke beispielsweise an die grüne Transformationspolitik. Da empört sich der Umweltschützer über die Schädlichkeit von Kraftwerken, errichtet aber gleichzeitig Windräder, die mit riesigen Fundamenten im Boden Landschaft wie Erdreich zerstören – und mit den Rotoren die Arten in der Luft zerreißen. Oder auch beim Thema Geschlechtervielfalt: Während Männer plötzlich allein aus dem Gefühl heraus zu Frauen werden können, gilt es als verpönter denn je, sich mit Vehemenz für seine biologische Bestimmung einzusetzen, um als Mutter hinter dem Herd letztlich diskriminiert zu werden. Der Islam gilt den Hypertoleranten als Religion des Friedens, obwohl in seinem Namen schwerste Verbrechen auch auf unseren Straßen stattfinden. Und das Europa prägende Christentum wird gleichzeitig durch eine bunte Bewegung gekapert – oder als vorsintflutlich zu den Akten gelegt wird.
Weltoffenheit ist nur dann ein hehres Ziel, wenn der Staat die Grenzen für Migranten ohne Bleibeperspektive öffnet, aber sich mehr oder weniger bewusst beim Anwerben tatsächlicher Fachkräfte schwertut. Den hart schuftenden Arbeitnehmer darf man in sozialistischer Manier schröpfen, um gleichzeitig den Bürgergeldempfänger für das Erreichen seines Lebensziels zu feiern. Und nicht zuletzt ist es ein Akt des Guten, Gewalt gegen Funktionäre der Alternative für Deutschland zu üben, bei Kritik an Habeck aber aufzujaulen. Dieses zweierlei Maß wird aktuell am Beispiel der Linken deutlich. Obwohl die dortige Spitzenfrau Heidi Reichinnek nicht nur ohne Not die Abschaffung des Kapitalismus fordert, sondern sich für die komplette Überwindung des momentan vorherrschenden Systems ausspricht, hat sich die Union bei der Kanzlerwahl an die Nachfolgepartei der SED angeschmiegt. Man bezeichnet sie als eine demokratische Kraft, während man Alice Weidel und Tino Chrupalla durch den Verfassungsschutz für gesichert rechtsextremistisch einstufen lässt.
Ohne ein Wimpernzucken darf das Vorfeld eines sich mehr oder weniger immanent zu kommunistischen Idealen bekennenden Wettbewerbers mit menschenverachtenden Aussagen um sich werfen, ohne jedoch vom Inlandsgeheimdienst beobachtet zu werden. Denn wir hören nicht selten aus den Reihen der autonomen Szene, dass alle „AfDler in Gaskammern gehören“ oder „Reiche erschossen werden“ sollten. Auf den Straßen werden Transparente mit der Aufschrift „Nazis töten!“ umhergetragen, was nicht als Feststellung, sondern als Aufforderung gemeint ist. Jan Böhmermann will vermeintliche Faschisten „keulen“. Und das hiesige Staatsoberhaupt agitiert kurzerhand mit Blick auf wörtliche „Rattenfänger“. Da animalisieren und relativieren die sogenannten Eliten, um die Ehre des Einzelnen unmissverständlich in Frage zu stellen. Doch um diese Verstöße hinsichtlich des Artikels 1 unseres Grundgesetzes kümmert sich niemand. Horch und Guck ist weiterhin damit beschäftigt, fein säuberlich Zitate der Blauen zu notieren, um sowohl Islamisten wie Antifaschisten passieren zu lassen.
Die Angriffe auf Vertreter der mittlerweile in den Umfragen führenden Opposition sind mittlerweile nicht nur verbal unerträglich. Sie fallen auch immer öfter tätlich aus. Hetzjagden auf ein erklärtes Freiwild preist man als einen Beitrag für die Entsagung von einem imaginären Hitler 2.0. Gleichzeitig fordert der Globalist Milde für Messerangreifer, die man aufgrund einer „traumatischen Fluchterfahrung“ von Tätern zu Opfern macht. Wenn an einem Wahlkampfstand Repräsentanten eines ungeliebten Gegners bespuckt, bepöbelt und geschlagen werden, blenden dies die angepassten Medien in ihrer Berichterstattung aus. Sieht sich dagegen ein Mitglied des Kartells nahezu paranoid von Springerstiefeln und Baseballschlägern verfolgt, gibt es Eilmeldungen und Sondersendungen am laufenden Band. Eine Gesellschaft, die den Wert eines der Glieder nicht mehr an Unversehrtheit und Integrität festmacht, weil dessen Gesinnung und Ideologie dem Zeitgeist widersprechen mögen, hat den Kompass von Anstand und Moral verloren. Vor allem aber ihre Würde und Makellosigkeit.
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