Kommentar von Dennis Riehle zum Artikel „‚AfD ist gleich Nazis.‘ Neuer Wirbel um Schmierereien in der Nürnberger Innenstadt“ (aus: „Bayerische Staatszeitung“ vom 22.05.2025)
In diesen Tagen erhalte ich immer wieder Zuschriften von aufgeschreckten Bürgern aus dem explizit linken Spektrum, also aus dem Dunstkreis der Bewegung namens „Unsere Demokratie“, ersatzweise auch „die Guten“ genannt. Mit mahnenden Worten werde ich darauf hingewiesen, dass ich als schwuler Mann, der darüber hinaus von einer körperlichen Beeinträchtigung betroffen ist, sich als unabhängiger Journalist bezeichnet und früher einmal als Integrationsberater gearbeitet hat, doch eigentlich wissen müsste, dass ich im Zweifel unter den Ersten wäre, die in einer Diktatur der AfD leiden. Schließlich hätten auch die Nazis in ihrer Programmatik nicht explizit und konkret angekündigt, wie sie mit Minderheiten verfahren werden.
Mit Verlaub, werte Antifaschisten, Ökosozialisten und Regierungspropagandisten, vielleicht ist wieder einmal ein Besuch auf der psychotherapeutischen Couch nötig, wenn die Paranoia derart heftig aufkeimt. Wollen Sie mir wirklich weismachen, eine Partei beabsichtige meine Deportation, während sie an ihrer Spitze eine lesbische Co-Sprecherin duldet, Migranten unter ihren Wählern sind, Behinderte Ämter und Funktionen bekleiden und bisher noch kein einziger Presseschaffender am Galgen hängt? Natürlich kann man es versuchen, diejenigen zu verunsichern, welche man doch selbst als Unterstützer allzu gut gebrauchen könnte, sind doch die Umfragewerte für SPD oder Grüne wahrlich nicht so erquickend, dass man sich zurücklehnen sollte.
Aber diesbezüglich sind Sie bei mir an der falschen Stelle. Ich präferiere die Alternative für Deutschland nicht deshalb, weil mir Genossen von Grund auf unsympathisch wären. Immerhin war ich selbst einmal einer von ihnen. Doch nachdem Sie mehrmals falsch abgebogen sind, um mittlerweile Solidarität gegenüber dem gesamten Globus zu üben, statt sich für Gerechtigkeit unter dem eigenen Volk einzusetzen, den Klimawandel über die innere Sicherheit stellen, Rentner Flaschen sammeln lassen und Migranten in Hotels unterbringen, die Leistungsträger noch mehr belasten und Allah Jesus vorziehen möchten, ist es weit mehr als nur Protest oder Trotz, wenn ich Alice Weidel und Tino Chrupalla nunmehr aus Überzeugung das politische Jawort geben.