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Ausnahmsweise sind die Ampel-Medien nicht schuld: AfD arbeitet an eigener Implosion!

Kommentar von Dennis Riehle

Auch wenn wir in einer Zeit leben, in der die progressive Gesellschaft mit Häme und Spott über diejenigen herzieht, die sich dem Konservativismus verbunden fühlen, bewähren sich doch gerade aktuell immer öfter die althergebrachten und klugen Sprichwörter, zu denen unter anderem auch gehört: „Wer solche (Partei-)Freunde hat, braucht keine Feinde mehr“. So war es vor nicht allzu langer Zeit DIE LINKE, die durch massive Zerwürfnisse in den eigenen Reihen die Spaltung riskierte – und sie dann mit all ihren Folgen durchzog. Und auch die AfD ist seit Beginn an unter massivem Druck, weil ihre inhärenten Strömungen teils vehement divergieren – und die unterschiedlichen Lager einander missgünstig gegenüberstehen. So gab es eine große Empörung über das Verhalten von Weidel und Chrupalla, die sich nach der Ankündigung aus Paris dafür entschieden, ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl Auftritte auf offener Bühne zu untersagen – und offenbar im Hintergrund dafür sorgten, dass sich Maximilian Krah auch aus dem Bundesvorstand zurückzog. Es war für viele Beobachter zweifelsohne der völlig falsche Zeitpunkt, dass er sich in einem Interview auf eine Diskussion über die Schuldigkeit der Mitglieder der SS einließ – auch wenn in der Sache an seinen differenzierten Äußerungen kaum etwas zu beanstanden ist. Und natürlich kann man es menschlich vollkommen nachvollziehen, dass die beiden Co-Vorsitzenden massiv unter Zugzwang standen – und die mancherorts als einen Verrat empfundene Entscheidung unbedacht und kurzsichtig trafen. Für diesen von den Leitmedien aufgebauschten Skandal, welcher letztlich zum Bruch der Zusammenarbeit rechter Kräfte im EU-Parlament führte, war in diesem Fall aber die Alternative für Deutschland tatsächlich selbst verantwortlich – und erwies sich auch in ihrer Krisen-PR nicht als sonderlich erprobt und souverän.

Und so kann man als außenstehender Beobachter nur den Kopf schütteln, wenn das Hauen und Stechen nun intern weitergeht – und einer der beliebtesten Abgeordneten noch vor dem Parteitag ausgeschlossen werden soll. Matthias Helferich gehört zu den engagiertesten, versiertesten, und couragiertesten Volksvertretern in unserem Land, der immer wieder mit markant geschliffenen, inhaltlich überzeugenden und rhetorisch brillanten Reden im Plenum auf sich aufmerksam macht. Dass er bereits aus der Fraktion in Berlin ausgegrenzt worden war, hatte unter anderem mit dem Umstand zu tun, dass er sich des Bekenntnisses zur Jungen Alternative ebenso wenig zu schade ist wie der Verbindungen zur Identitären Bewegung. Zweifelsohne verfolgt er eine stringente Politik der Unmissverständlichkeit – und setzt sich beispielsweise mit Nachdruck für eine konsequente Remigration ein. Allerdings sind die Anwürfe einigermaßen substanzlos, wenn man sich an einer vermeintlich nationalistischen Ideologie abarbeitet, die unter anderem auch auf der Überzeugung einer ethnischen Volkszugehörigkeit basiert – welche sich aber mit einem ehrlichen Blick auf unsere Verfassung auch dort in Art. 116 wiederfindet. Es geht hier also nicht um die pauschale und prinzipielle Ablehnung von Menschen aufgrund ihrer kulturellen Herkunft, sondern um die Rückkehr zur Regelhaftigkeit – zu der es vor allem gehört, Personen aus Deutschland mit Entschlossenheit auszuweisen, die ihren Anspruch auf Schutz und Asyl aus den verschiedensten Gründen verwirkt haben. Und gerade nach den Videos aus Sylt sollte man sich mit ein wenig nüchterner Betrachtung des Umstandes bewusst werden, dass es in jedem anderen Land auf diesem Globus völlig normal und selbstverständlich ist, am Fortbestand und Erhalt der eigenen Gemeinschaft festzuhalten – und damit auch langfristig die autochthone Mehrheit und ihre Entscheidungshoheit sicherzustellen. 

Helferich gehört einem durchaus komplizierten Landesverband an, denn die AfD in Nordrhein-Westfalen ist insgesamt gemäßigt und wirtschaftsliberal unterwegs – und versteht sich als Kontinuum zum einstigen Vorreiter Jörg Meuthen, der die Partei vor allem als einen Protest gegen die Euro-Politik verstand. Dass es in einem solchen Milieu schwierig ist, sich mit einer Gesinnung zu behaupten, welche sich thematisch eher auf gesellschaftliche Fragestellungen fokussiert, das war schon seit längerem kein Geheimnis mehr. Dass nun aber das Umfeld des dortigen Vorsitzenden Martin Vincentz kurz vor der Neubestimmung des Bundesvorstandes einen Post aus dem Jahr 2023 hervorholt, welcher den Widersacher belasten und gegen ihn sogar ein Ausschlussverfahren begründen soll, ist als durchschaubares Manöver zu bewerten, demgegenüber man allerdings achselzuckend zurückbleibt. Schließlich stellt man in einem derartigen Kalkül das Ringen um persönlichen Machteinfluss über die Geschlossenheit der Mannschaft – und über ihren Auftrag, dem Wohle des Volkes zu dienen. Auch nach mehrmaliger Lektüre der dargebrachten Veröffentlichung auf der Plattform X kann ich nichts Anstößiges an dem finden, was dem nicht nur in der nachfolgenden Generation überaus angesehenen MdB vorgeworfen werden könnte. Und so ist schon jetzt absehbar, dass das Bemühen um seine Entfernung aus der Alternative für Deutschland scheitern wird. Wenn nicht vor den eigenen Schiedsgerichten, dann sicherlich vor der staatlichen Judikative. Immerhin werden an ein solches Unterfangen hohe Hürden angelegt. Es muss ein schädigendes Verhalten nachgewiesen werden – das aber schon allein deshalb nicht vorgelegen haben dürfte, weil es sich bei dem Text um eine Monate alte Publikation handelt.

Man fühlt sich also an das erinnert, was bislang eigentlich nur das Establishment und die ihm anhängenden Leitmedien als das gegnerische Kartell hinsichtlich der AfD an Skandälchen und Affären aus der Schublade zog, wenn nun innerhalb der Partei Unverfängliches wieder aufgewärmt werden soll, was bislang für keinerlei Aufmerksamkeit oder gar Empörung sorgte – aber im Vorfeld einer Mitgliederversammlung als Knüppel ausgegraben wird, den man Helferich zwischen die Füße werfen kann. Da erweist sich das immanente Klientel als mindestens genauso schäbig wie alle externen Konkurrenten, wenn es Nebelkerzen zünden möchte, um sich in einer Atmosphäre der Ablenkung selbst in den Reihen des Vorstandes verankern zu können. Immerhin ist das eingeleitete Verfahren mit einer vorübergehenden Stilllegung aller wesentlichen Rechte verbunden, welche es dem Dortmunder nahezu verunmöglichen, auf absehbare Zeit für eine Spitzenposition zu kandidieren. Man muss es also nicht nur als zutiefst illoyal bezeichnen, wenn sich die Fürsprecher von Vincentz mit dem schärfsten Schwert bewaffnen, die das innerparteiliche Ordnungssystem bereitstellt – um damit einen missliebigen Kontrahenten bewegungsunfähig und mundtot zu machen. Es ist dieser Dunstkreis, der der Alternative tatsächlich massiven Ansehensverlust zufügt. Solche Tiraden sind ein Beleg für ein abgestumpftes und verrohtes Klima, das die Charakterlichkeit derjenigen in Frage stellt, die sich für ihren eigenen Nutzen offenbar nicht zu schade dafür sind, eine immense Polarisierung und Spaltung der Blauen in Kauf zu nehmen – die im Zweifel sogar dafür geeignet ist, eine Implosion auszulösen. Dass wir in einer Zivilisation der zunehmenden Verwerflichkeit leben, stellt keine neue Erkenntnis dar. Allerdings ist es bezeichnend und demaskierend, wie sektiererisch das Ketzertum auch unter denjenigen verbreitet zu sein scheint, die sich eigentlich in dem gemeinsamen Ziel der einzig demokratischen Opposition verbunden fühlen sollten.

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