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Die Arbeitsweise von „Correctiv“ ist mit berufsethischen Grundsätzen nicht vereinbar!

Journalist beklagt mangelnde Reflexion und Aufarbeitung der dubiosen Berichterstattung

Die Berichterstattung über ein vermeintliches Geheimtreffen von AfD-Anhängern, Werteunion-Mitgliedern und Identitären am Wannsee hat für massenhafte „Proteste gegen rechts“ in Deutschland gesorgt. Dass die durch das sogenannte Recherchezentrum Correctiv gewonnenen Informationen auf eine berufsethisch höchst fragwürdige Art und Weise erlangt wurden – und die Berichterstattung darüber hinaus maßgebliche Grundsätze der publizistischen Arbeit verletzt hat, hierüber wird nach Ansicht des Journalisten und Politikberaters Dennis Riehle (Konstanz) zu wenig diskutiert. Er erklärt in einer Aussendung wie folgt:

In der sogenannten Affäre um das vermeintliche „Geheimtreffen“ – ob es nun in dieser Art und Weise überhaupt stattgefunden hat oder nicht – bereiten mir vor allem zwei Dinge Sorgen: Einerseits muss man sich durchaus Gedanken darüber machen, ob es tolerierbar ist, dass Medien mittlerweile nicht einmal mehr davor zurückschrecken, die Privatsphäre von Menschen eklatant zu durchleuchten. Ob und wer sich in Deutschlands Hinterzimmern versammelt, bleibt zunächst einmal völlig belanglos. Sofern dort entsprechende Absprachen zu einem strafbaren Handeln oder gar einer konzertierten Aktion gegen Gesetze und Verfassung getroffen werden, darf das lediglich unsere Sicherheitsbehörden interessieren. Dass sich Investigativjournalisten immer wieder zu Hilfssheriffs aufspielen, ist eine bedenkliche Überschreitung von Grenzen eines jeden Bürgers, der sich in seiner individuellen Integrität nicht gefallen lassen muss, dass Vertraulichkeit durch selbsternannte „Faktenchecker“ verletzt wird. Abgesehen davon, bleiben also nicht nur die offenbar angewandten Instrumente von „Correctiv“ zur Gewinnung von Informationen einigermaßen zwielichtig und gefährlich für den Schutz der Persönlichkeit, auf die sich jeder Mensch in Deutschland berufen kann. Sondern auch die Motivation und das Zustandekommen der Schlagzeile müssen uns aufhorchen lassen.

Schlussendlich ist das sogenannte „Recherchezentrum“ ein durch massiven Lobbyismus gepushtes Unterfangen, welches nicht nur wiederkehrend in einer finanziellen Abhängigkeit von der Politik gestanden ist. Viel eher scheint es in seiner ideologischen Aufladung besonders darauf ausgerichtet, mithilfe von Übertreibung, Verzerrung und Zuspitzung Skandale zu produzieren, die insbesondere die herrschende Elite zufriedenstellen sollen. Immerhin ist man auch in der Vergangenheit durch einsprechende Aktionen bekannt geworden, die nicht selten zur gerichtlichen Überprüfung gelangt sind – und wiederholt zu einer Niederlage für die „Wahrheitsfinder“ geführt haben. Denn ihre Masche ist einigermaßen durchsichtig: Durch den Versuch der massiven Überdehnung, Missinterpretation und Fehldeutung von Aussagen, Ereignissen und Verhalten missliebiger Personen oder Organisationen sollen alle Möglichkeiten ausgereizt werden, um Aufmerksamkeit zu binden und von anderen Problemen abzulenken. Letztendlich ist dieses Netzwerk an „Medienschaffenden“ als ein langer Arm der politischen Klasse zu werten, auf dessen Zug mittlerweile die großen Presseorgane in diesem Land – einschließlich namhafter Zeitungen und Fernsehsender – ohne jegliche Überprüfung der Quelle, des Urhebers und dessen möglicher Verstrickungen, Voreingenommenheiten und Verflechtungen aufspringen und eine Nachricht als Eilmeldung verbreiten, die nicht einmal einen einzigen Satz wert gewesen wäre. Denn einmal davon abgesehen, wie viele Zusammenkünfte es von Seiten der Ampel gibt, über die wir als Außenstehende nichts wissen und in denen tatsächlich für den Bürger relevante Entscheidungen getroffen werden – die sich, wie nun mittlerweile auch die Mehrheit in diesem Land verstanden hat, gegen den Mehrheitswillen des Souveräns richten und die Demokratie mindestens strapazierende Auswirkungen haben.

Da ist das nun schon als Wannseekomplott 2.0 in die Geschichte eingehende Schreckensbild zur Verabredung einer kleinen Hand von AfD-C-Promis und Lichtgestalten der Identitären Bewegung insofern unbedeutend, als dass die dort Anwesenden offenbar nicht einmal die repräsentative Sichtweise der Alternative für Deutschland artikuliert haben. Sondern denen es stattdessen mit ihrem Plan einer Remigration – die möglicherweise über die vollkommen richtige, notwendige und zulässige Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern und Flüchtlingen ohne eine Bleibeperspektive hinausgeht -, auch auf absehbare Zeit an jeglicher Rückendeckung in der Bevölkerung fehlen wird. Denn es scheint offenbar nicht die prioritäre Auffassung in Deutschland, dass auch diejenigen abgeschoben werden sollten, die sich in unser Land eingebürgert haben, integriert sind, Kultur und Werte respektieren, sich an der Erarbeitung von Wohlstand beteiligen, Sprache lernen, Eingliederung und Anpassung vorbildlich leben und damit Teil von uns geworden sind. Daher fehlt es aus meiner festen Überzeugung an jedweder Umsetzungschance für derartige Visionen, die über das grundgesetzlich Mögliche reichen. Denn wenn wir im Eifer der Pauschalisierung und Generalisierung von Einzelstimmen so tun, als ob in der Bundesrepublik eine strukturelle Ausländerfeindlichkeit oder Aversion gegen Menschen mit bestimmter Nationalität oder Bekenntnis beziehungsweise gegenüber allem Fremden herrschen würde, die in ihrer Ausprägung Parallelen zu den dunkelsten Stunden unserer Geschichte zulassen könnten, machen wir uns gemein mit dem Heraufbeschwören eines Schreckensbildes, das in Wahrheit lediglich dazu taugen soll, den Wähler in seiner Entscheidung im entscheidenden Jahr 2024 bei seiner Stimmabgabe moralisch unter Druck zu setzen.

Weitere Informationen zum Autor auf www.dennis-riehle.de.

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