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In der „Klimaangst“ lassen wir uns von verzerrten Kognitionen lähmen!

Beratungsstelle ermutigt Betroffene zu mehr Aktivität und Selbstreflexion

Zunächst hatte uns die Corona-Pandemie in große Verunsicherung gestürzt und den Lebenswandel innerhalb von wenigen Wochen auf den Kopf gestellt. Anschließend brach ein unerwarteter Krieg über Europa herein, der sich nicht zuletzt durch die Inflation auch im deutschen Dasein bewusst machte. Und immer häufiger bewegt viele Bevölkerungsteile die Erderwärmung und ihre Folgen, sodass es sogar zu mentaler Belastung für den Einzelnen kommt. Dies berichtet der Leiter der ehrenamtlichen Psychosozialen Sprechstunde, Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung: „Bei mir melden sich in der Beratung immer mehr Menschen, die aufgrund ihrer Klimaangst im Alltag beeinträchtigt sind. Offenkundig werden dabei wiederkehrend kognitive Verzerrungen und Glaubenssätze, insbesondere Konnexionen zwischen Einzelereignissen und pauschalen Schreckensszenarien. Es werden bestimmte Fokussierungen, zeitlicher und kausaler Natur, relativ naiv und verbissen hingenommen – ohne sich beispielsweise über alternative Argumentationen Gedanken zu machen. Die Bereitschaft zur Einnahme einer Metaebene bei der Betrachtung eigener Assoziationen und Schlussfolgerungen ist deutlich herabgesetzt. Flexibilität im Abwägen von Möglichkeiten fehlt oftmals komplett. Letztlich ist man aus ideologischer Voreingenommenheit – welche oftmals einen Schutzmechanismus und den Zweck der Rechtfertigung beim Ablehnen von jedweder Selbstreflexion erfüllt – nicht dazu bereit, sich die Irrationalität oder Unangemessenheit des eigenen Erkennens, Erfahrens und Wahrnehmens bewusst zu machen und sie zu verändern. In den meisten Fällen hilft hierbei nur ein Verweis an eine fachkundige Psychotherapie, denn oftmals sind die Betroffenen einer vernunftorientierten Ansprache kaum noch zugänglich. Bedauerlicherweise werden sie in ihren generalisierten und wenig differenzierten Ansichten auch durch Teile der Medien weiter getriggert, die es bis heute ebenso vermissen lassen, auf voreilige Konklusionen zu verzichten. Letztendlich muss man festhalten, dass auch von Seiten der Wissenschaft und Forschung einigermaßen unverantwortlich gehandelt wird, wenn ein Konsens über die Ursprünge und Dynamiken in unserer Atmosphäre suggeriert wird, welcher bei genauerem Hinsehen aber von einem nicht unerheblichen Teil von Forschern wiederum in Zweifel gezogen wird“, meint Dennis Riehle.

Der 38-jährige Coach vom Bodensee führt darüber hinaus aus: „Insgesamt fragt man sich auch, weshalb es überhaupt zu einer derartigen Erschütterung des Grundvertrauens kommen konnte. Lange Zeit war die Zivilisation in der noch immer gültigen Überzeugung der Fügung der Welt verankert, welche es nun seit Milliarden Jahren vermocht hat, sich immer wieder selbst zu regulieren – obwohl sie stets von Katastrophen, Veränderungen oder Schwankungen heimgesucht war. Schlussendlich fehlt es ja gerade den mitteleuropäischen Bürgern an einer konkreten, unmittelbaren und fortwährenden Bedrohung, die die Sorgen begründen könnte. Doch gerade dort, wo die Auswirkungen des Klimawandels bislang nur relativ bedingt spürbar sind, scheint der Horror vor den Kipppunkten am größten. Er scheint sodann nicht mehr verhältnismäßig und daher durchaus pathologisch relevant, denn gegen diese aufdrängen Visionen der Apokalypse scheinen sich viele junge Menschen nahezu demütig hinzugeben und nehmen sie ich-synton an. Das lässt durchaus darauf schließen, dass eine tiefgründige Desorientierung und Sinnleere vorherrschen, welche nicht zuletzt damit erklärt werden kann, dass diese Bevölkerungsgruppe in Dekaden von Wohlstand und Frieden aufgewachsen ist, ohne mit tatsächlichen Krisen konfrontiert gewesen zu sein – die ihnen Ausgangspunkt für Vergleiche und Relationen sein könnten. Auch mangelt es ihnen dadurch an Resilienzfähigkeit, die man hätte erlangen können, wenn man schon einmal existentielle Nöte durchschritten hätte. Gerade auch das Verhalten der sogenannten ‚Letzten Generation‘ offenbart sich als ein schlechtes Vorbild. Denn Wut ist kein geeignetes Mittel zur Lösungsorientierung, sondern ein negatives Instrument der Selbst- und Fremdgeißelung. Hilfreich bleiben die Rückkehr in die Aktivität, die Motivation zur Veränderung des eigenen Lebensstils und das Vertrauen in die Eigenwirksamkeit des persönlichen Engagements, welches sich sicher nicht im Festkleben auf Straßen erschöpft, sondern beim Hinterfragen von Routine beginnt. Insofern rate ich auch allen Hilfesuchenden, die sich bei mir melden, den bewusst ausgewählten Bildern im Fernsehen und den Schilderungen in den Sozialen Medien stets mit Nüchternheit zu begegnen – und sich nicht von ihnen lähmen zu lassen. Jeder von uns hat die Möglichkeit, mit einem eigenen Beitrag an der Transformation mitzuwirken“, so Riehle.

Die Psychosoziale Sprechstunde ist bundesweit kostenlos über die Webseite www.dennis-riehle.de erreichbar.

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