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Das Leid in der Ukraine kann nicht über manche Dreistigkeit hinwegtäuschen!

Wenn Selenskyj fordert, Deutschland könne das Bürgergeld an die Kriegsflüchtlinge direkt in die Ukraine überweisen, so ist das erneut ein eindrückliches Beispiel dafür, wie sich die Welt über die Naivität Deutschlands lächerlich macht. Als Integrationsberater bemerkte ich nicht erst seit Beginn des Ukraine-Konfliktes, dass viele hier Ankommende weniger darauf bedacht sind, Schutz vor Terror oder Verfolgung zu finden. Nicht selten sind mir Menschen aus diesem angegriffenen Land begegnet, die bisher kaum etwas von Raketen, Bomben oder Zerstörung mitbekommen haben. Sie leben nicht selten in den Regionen, die bislang vor allem im Nordwesten und Südwesten von keiner Kampfhandlung heimgesucht sind. Sie geben freimütig zu, dass sie die Situation genutzt haben, um die großzügige Bereitschaft der Bundesrepublik zur sozialen Sicherung ihrer eigenen Lebensbedingungen vor Ort und der verbliebenen Familien in Anspruch zu nehmen.

Teilweise im Pendelverkehr begriffen, bringen sie nach einem „Ausflug“ das hier erhaltene Bargeld zurück in die Heimat – denn dort können es die Verwandten gut gebrauchen. Wenngleich es nicht darum geht, sich finanziell von Kriegsfolgen zu erholen, Schäden zu beseitigen und wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen – sondern beispielsweise darum, das Ersparte für den neuen SUV ein wenig aufzustocken, die Terrasse neu zu pflastern oder den Kindern den Studienwunsch im Ausland zu ermöglichen. Wenn ich diese Geschichten nicht mit eigenen Ohren gehört hätte, würde ich Erzählungen manch einer Dreistigkeit dieser Art nicht glauben. Da wird unter dem Deckmantel einer militärischen Auseinandersetzung – unter der insbesondere die Bevölkerung im Osten, in den besetzten Gebieten rund um den Donbass, zu leiden hat – die Blauäugigkeit deutscher Politik und Behörden für die Sanierung des gesamten Staates missbraucht.

Denn eine ernsthafte Prüfung ihrer Einkommens- und Vermögensverhältnisse im Herkunftsland erfahren die wenigsten der hier Eintreffenden. Stattdessen haben sie mir von einem sehr problemlosen Vorgang berichtet, automatisch in das System eingegliedert zu werden – um sodann von umfänglichen Bürgergeld-Zahlungen zu profitieren. Ob tatsächlich eine Bedürftigkeit vorliegt, scheint nicht mehr entscheidend zu sein – im Gegensatz zu deutschen Leistungsempfängern. Vielmehr gilt der Nachweis über eine ukrainische Wohnadresse als ausreichend, um automatisch in den Genuss von kumulierten Regelbedarfen und Sonderzuschüssen zu kommen. Die Jobcenter sind schlichtweg überfordert, Ansprüche auf ihre Substanz hin abzuklopfen.

Und natürlich hat Selenskyj recht: Wir könnten uns wenigstens die Kosten für die gesamte Bürokratie sparen, wenn wir diese Unsummen direkt an den Präsidentenpalast überweisen würden. Immerhin scheinen sie in einem von Korruption verstrickten System ohnehin irgendwann dort anzukommen. Das ganze Drumherum braucht es lediglich für den ahnungslosen Steuerzahler hierzulande, für das Aufrechterhalten eines Trugbildes, wonach alles mit rechten Dingen zugeht. Wir retten und versorgen die ganze Welt. Das ist nicht mehr nur ein Ausspruch, sondern entspricht der Realität. Aus moralischen Gründen, einer falsch verstandenen Solidarität und einer schrankenlosen Loyalität mit dem von Putins Imperialismus Heimgesuchten, haben wir uns an den Tropf gehängt – ob nun finanziell, materiell oder ideell.

Wir sind bereit, unsere eigene Wirtschaft zu entkernen, sichere AKW hierzulande abzubauen und unsere Bundeswehr blanker als blank dastehen zu lassen, weil wir tatsächlich glauben, man könnte mit Waffenlieferungen die Auseinandersetzung zwischen Kreml und Kiew noch lösen. Tatsächlich prolongieren wir eine Abnutzung von Mensch und Maschine – bluten dabei selbst finanziell aus, während mitten im Kriegsgebiet neue Meiler errichtet, in ukrainischen Villen ganze Räumlichkeiten renoviert und mit einer Direktleitung Sozialleistungen des durch den hier hart arbeitenden Souveräns unmittelbar in dortige Vorgärten gepumpt werden. Ja, das mag alles eine fokussierte Zuspitzung von Einzeleindrücken sein. Doch ohne manche Überzeichnung wacht der treuherzige Deutsche eben nicht auf.

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