Kommentar von Dennis Riehle
Dass sich die Leitmedien nicht erst seit gestern darum bemühen, mit Schlagzeilen Stimmung zu machen und Meldungen zu platzieren, die Einfluss auf die Meinungsbildung des Zuschauers und Lesers nehmen sollen, ist mittlerweile kein großes Geheimnis mehr. Es waren beispielsweise die Schmutzkampagnen um Weidel, Aiwanger, Gruber oder Lindemann, mit denen sich die Systempresse hervorgetan hat. Aber nicht zuletzt auch das intrigante Spiel um das Geheimtreffen am Lehnitzsee, über das die Kollegen Haltungsjournalisten unter der scheinbaren Mitwirkung der Regierung, auf ominösen Wegen und mit dubiosen Mitteln ein Schreckensbild an die Wand gemalt hatten, das hunderttausende aufgeschreckten Seelen in Deutschland auf die Straßen trieb und nach einem Schutz der Demokratie rufen ließ. Daraus entstand die Lüge über einen Plan von Politikern der AfD, der WerteUnion, von Vertretern der Identitären und aus der Wirtschaft, Millionen Bürger mit Migrationshintergrund in die Wüste zu deportieren. Und in diesem Kontinuum muss nun auch das weitere Engagement mit Blick auf den österreichischen Aktivisten Martin Sellner gesehen werden, an dem sich spätestens seit der Entscheidung der Bundesrepublik, auf Geheiß der Stadt Potsdam ein Einreiseverbot nach Deutschland zu erwirken, Redaktionen und selbsternannte Recherchezentren in minutiöser Berichterstattung abzuarbeiten versuchen – die am Ende nichts Anderes ist als ein erneuter Beleg für völlig unhaltbare Unterstellungen, Desinformation und Unwahrheit.
Und so strengt sich die monopolistische vierte Gewalt in wohlwollender Anbiederung an Faeser und Haldenwang nunmehr auch mit weiteren Vorhaltungen gegen den erfolgreichen Autor an, weitere Argumentationsgrundlagen aus dem Boden zu stampfen, die im Zweifel auch bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung über die gegen ihn verhängte Maßnahme des Verbannens zum Zuge kommen könnten. Da ist es jetzt also nicht mehr allein die Beschuldigung, mit dem völlig legitimen und seit Jahrzehnten im deutschen Behörden gängigen Begriff der Remigration ein Horrorszenario zu etablieren, das manch einem naiv blökenden Schaf in der Herde der gleichschrittigen Ampel-Fans und blauäugigen Gutmenschlichkeits-Fetischisten den Eindruck vermitteln soll, es geschehe etwas Unredliches, wenn man es sich in einem Rechtsstaat zur Aufgabe macht, das Grundgesetz und internationale Konventionen endlich wieder einzuhalten. Denn es geht bei diesem Ansinnen in erster Linie darum, diejenigen aus Deutschland abzuschieben und in ihre Ursprungsdestinationen zurückzuführen, deren Asylantrag entweder negativ beschieden wurde, die keine Aufenthaltsgenehmigung mehr besitzen, die ausreisepflichtig sind oder die ihr Gastrecht dadurch verwirkt haben, dass sie durch Kriminalität und Gewaltbereitschaft aufgefallen sind, Fanatismus in unsere Breiten getragen haben oder keine Bereitschaft zur Integration zeigen. Es ist nicht nur ein Gebot der Humanität und Gerechtigkeit, ausschließlich den Personen zu helfen, die eine offenkundige Bleibeperspektive besitzen und einen anerkannten Fluchtgrund vorweisen können, der sich aus der Definition der geltenden Paragrafen ausschließlich aus einer Verfolgung ergeben kann.
Es ist somit auch ein einigermaßen durchschaubares Manöver, Martin Sellner nicht nur eine generelle Ausländerfeindlichkeit zu attestieren, sondern mittlerweile explizit auch einen Hang zum latenten Antisemitismus. So dürfe es augenscheinlich die Ansicht von manch presseförderungsabhängigem Kolumnisten und Kommentatoren sein, dass der erfolgreiche Frontmann einer Bewegung der Vernunft das Erinnern an Auschwitz aus den Köpfen der Deutschen verbannen will – weil er sich dafür einsetzt, nicht länger an der Kollektivschuld festzuhalten, die vom linken Lager dafür genutzt und missbraucht wird, insbesondere auch in den jungen Menschen bei uns ein Gefühl der Anwiderung gegenüber ihrer eigenen Heimat zu installieren. Generationen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollen sich aus Perspektive und nach dem Willen der Wokeness noch immer in einer Mithaftung für all das sehen, was ihre Vorfahren in Zeiten des Nationalsozialismus mehr oder weniger aktiv an Verbrechen begangen haben. Ich habe mich lange mit den Schriften, Reden und Positionen auseinandergesetzt, die der – wie mittlerweile alle Bürger abseits des Parteienkartells von CDU bis Grüne – als Rechtsextremist gebrandmarkte Sellner veröffentlicht hat. Ich erkenne dort an keiner Stelle die Ambition, die Lehren aus dem Dritten Reich an die Nachwelt nicht länger hochzuhalten. Es ist wieder einmal die fehlende Differenzierung – die die Journaille natürlich auch deshalb nicht vornehmen darf, weil sie im Zweifel ihr gesamtes Konstrukt an Erzählungen und Märchen ins Wanken bringen würde -, die den ausschlaggebenden Unterschied macht. Denn dass wir uns nach rund acht Dekaden seit Ende des Hitler-Regimes fragen, ob sich eine Gesellschaft, in der mittlerweile die Mehrheit dieses Grauen und Schrecken nicht mehr miterlebt hat – und damit auch nicht mitverantworten kann -, tatsächlich noch immer für das Geschehene geißeln muss, ist allemal eine Debatte wert.
Es ist völlig unbestritten, dass die Mahnung aus dem Holocaust in unseren Köpfen eingebrannt bleiben muss. Der an menschlicher Verrohung kaum zu überbietende Super-GAU in der Geschichte darf sich nicht wiederholen. Und ich erkenne auch bei Martin Sellner keine einzige Aussage, die diese Überzeugung anzweifeln würde. Stattdessen setzt er sich für einen gesunden Umgang mit der Historie ein, die im Jahr 2024 eben nicht mehr heißen muss, dass wir uns in einer masochistischen Kasteiung in unserem Selbstbewusstsein immer und immer wieder herabwürdigen sollen. Es gibt in diesen Tagen keinen Anlass, unsere Bevölkerung mit Transparenten auf das „Nie wieder“ zu besinnen. Schließlich ist es im Augenblick vor allem das herrschende Establishment, welches sich durch seine staatsideologische Vereinnahmung der Macht unter Zuhilfenahme von Zensur, Repression und Drangsal einem Wiedererstarken von autokratischen und totalitären Tendenzen verschreibt. Vergleicht man die Statistiken, so sind die Gefahren, die derzeit von rechts ausgehen, wohl eher das kleinste Problem in unserer Republik. Viel eher sind es diejenigen, die den Übergang Deutschlands von einer kulturellen Wesenseinheit in die nächste durch ihre Ideologie des Pluralismus befördern, welche sich gegen wesentliche Aufgaben stemmen, die uns unsere verfassungsrechtliche Ordnung mit auf den Weg gegeben hat. Immerhin sollen wir unser Volk der Staatsbürger erhalten – und alles daran setzen, Bestrebungen entgegenzuwirken, die auf eine Abschaffung unserer Identität ausgerichtet sind. Und dass es nicht mehr in das Reich der Phantasie oder Träumerei gehört, von dem Anspruch einer von Eigenverachtung zerfressenen Spezies an politisch Korrekten zu sprechen, die sich den Niedergang unserer Bevölkerung wünschen, um anschließend auf den Ruinen etwas Neues zu errichten, machen insbesondere auch die Verlautbarungen von manch einem Einzelfall-Messerstecher klar, der auf unserem Boden in Zukunft einen Gottesstaat sehen möchte.
Martin Sellner spricht sich nirgendwo für eine Verleugnung unserer Vergangenheit aus oder gar gegen eine „Rasse“ – wie man es ihm immer wieder anhängen will. Stattdessen vertritt er eine völkische Mentalität im besten patriotischen Sinn. Er will das Selbstwertgefühl in uns wieder stärken – und uns aus der Umklammerung einer vermeintlichen Erbsünde befreien, die uns in dem ewigen Gedanken verharren lässt, aufgrund des Geschehenen in Hass und Ablehnung unserer Herkunft leben zu müssen. Man kann sich der dunkelsten Kapitel der Nation bewusst sein – und gleichzeitig Liebe, Stolz und Achtung für das empfinden, was beispielsweise die Boomer aus den Trümmern nach 1945 aufgebaut, neu erwirtschaftet und an Wohlstand geschaffen haben. Niemand außerhalb unserer eigenen Grenzen verlangt von uns, dass wir unsere eigene Daseinsberechtigung aufgrund der Abscheulichkeiten in der Schoa in Zweifel ziehen sollen. Es sind allein wir selbst, die sich dieses Narrativ einhämmern und nicht von ihm loslassen wollen. Denn offenbar gibt es in unseren Gefilden viele Menschen, die mit ihrer eigenen Leistungsbilanz bisher nicht vollkommen zufrieden sein können, welche ihr persönliches Versagen nun zum Anlass nehmen, dem gesamten Volk eine gebückte Haltung des Unterwerfens gegenüber dem Rest der Zivilisation zu verordnen. Doch eine Gemeinschaft kann sich nicht an denen orientieren, denen es aufgrund Ihrer persönlichen Lebensbiographie verwehrt zu sein scheint, aufrichtig durch diese Welt zu schreiten. Martin Sellner ermutigt uns also dazu, im bewahrenden Andenken an das Gestern in ein mündiges Morgen zu gehen. Und zu dieser Charakterlichkeit gehört es am Ende auch, dass wir weder unser Land noch unsere Kultur oder unsere Identität preisgeben – um der Unterjochung willen. Schließlich haben wir – wie alle Völker – ein Recht auf Integrität, Normativität und Konformität. Wir müssen uns eben nicht gefallen lassen, durch eine Massenmigration überflutet zu werden und sie ohne Maßnahmen der Regulierung und Ordnung zu dulden. Es gibt eine Erfordernis zum Bestandsschutz unserer Ethnie, unserer Staatsform, unserer Traditionen, von Sprache, religiöser Verwurzelung, Sozialisation, Freiheit und unserer Werte. Selbige muss denjenigen eine Verpflichtung sein, die trotz und gerade wegen 1933 erhobenen Hauptes zu der prinzipiellen Existenzlegalität von Deutschland stehen.