Quelle: Clipdealer.de, 13926612 - erworbene Standardlizenz

Die wahnhafte Angst vor der Zukunft führt uns auf politische und wirtschaftliche Abwege!

Politikberater bemängelt das ideologische Selbstverwirklichungsbedürfnis der „Generation Z“

Die Furcht vor dem Klimawandel, die Horrorszenarien bezüglich der gesellschaftlichen Kipppunkte und die Jämmerlichkeit mit Blick auf die Arbeitswelt prägen nicht wenige Mitglieder der sogenannten „Generation Z“. Sie verharren in einer ideologischen Schockstarre mit Verweis auf die angeblich bevorstehende Apokalypse. Letztlich lähmt diese wahnhaft anmutende Sorge vor dem Morgen das Vorankommen der Bundesrepublik. Dieser Überzeugung ist der Politik- und Kommunikationsberater Dennis Riehle (Konstanz). Er kommentiert wie folgt:

Deutschland verfällt zunehmend von einer Neurose in eine Psychose. Die sich ängstigenden Bevölkerungsteile, inklusive der Aktivisten, verfallen in Szenarien, denen es an Plausibilität und Nachvollziehbarkeit fehlt. Immerhin steht die Bundesrepublik nicht vor unmittelbaren, konkreten und katastrophalen Zuständen, welche eine berechtigte Furcht begründen würden. Ohne Zweifel gibt es Anlass zur Sorge angesichts von Migrationskrise, Haushaltskrise oder Wirtschaftskrise. Letztlich sind aber alle Dramatisierungen und der Alarmismus vor dem Morgen ein Ausdruck fehlenden Vertrauens in die eigene Selbstwirksamkeit. Wir verlassen uns zu wenig auf unsere eigene Fertigkeit, unseren Erfolg und unsere Leistung. Stattdessen hoffen wir stets auf andere, dass sie Veränderung bringen mögen. Dabei kann es erfüllend sein und manche Unruhe nehmen, selbst in Aktivität überzugehen – und dabei zu merken, dass wir manchen Anforderungen gerade nicht hilflos gegenüberstehen. Natürlich kann man angesichts der politischen Entwicklungen im In- und Ausland durchaus Zweifel bekommen, inwieweit die Verantwortlichen in Deutschland und in der Welt die Geschicke noch in der Hand haben. Gleichzeitig sind Visionen über mögliche Kipppunktee angesichts von Klimawandel und Krieg das Ergebnis fehlender Resilienzfähigkeit und abhanden gekommener Zuversicht in das Gefüge der Welt. einmal beschäftigt. Doch dass es die Ampel nicht hinbekommt, bedeutet im Umkehrschluss keinesfalls, dass es keine Lösungsansätze für die Komplexität der anstehenden Hürden gäbe. Viel eher erweisen wir uns in einer kollektiven Depression, weil wir nicht ganz zu Unrecht den Eindruck haben, dass wir als Land abgehängt werden. Doch allein die Aussicht darauf, dass wir spätestens in zwei Jahren Wahlen durchführen werden, sollte uns zumindest die Hoffnung geben, dass wir die Bedingungen drehen können. Und bis dahin gilt, sich manchmal selbst am Schopfe zu packen.

Besonders groß scheint der Denkfehler bei der „Generation Z“ scheint mir zu sein, dass sie vornehmlich auf weniger Arbeit setzt. Stattdessen ist das 21. Jahrhundert der Augenblick, in dem wir anders zu arbeiten beginnen müssen. Wir haben durch Technologisierung, Digitalisierung und Automatisierung viele Möglichkeiten, gerade stupide und stereotype Abläufe in Berufen an nicht-menschliche, künstliche und mechanische Kräfte auszulagern –  und das Humankapital für tatsächlich wertvolle, sinnstiftende und benötigte Aktivitäten, Tätigkeiten und Aufgaben heranzuziehen. Es geht sicherlich um weniger Leistungsdruck, dafür aber um mehr Selbstwirksamkeit. Das sich Zurücklehnen in den Schaukelstuhl sollte es auch in gesellschaftlicher Konvention über die Notwendigkeit von Arbeit als unverzichtbarem Teil von Leben nicht geben, da er nicht nur zur Sicherung monetärer Grundlagen hier dient, sondern auch den Tagesablauf bestimmt, Ablenkung schenkt und darüber hinaus Struktur und Orientierung im eigenen Dasein gibt, soziale Bindungen schafft und dazu befähigt, Probleme und Krisen zu lösen. Außerdem ist eine berufliche Verpflichtung auch die Gelegenheit, eine Bestätigung für sich zu erfahren und daran zu wachsen. Die derzeitige Orientierungslosigkeit einer teilweise Alterskohorte, in der sich Manche auf die Straße kleben und Andere wiederum ein Ende der Fünf-Tage-Woche herbeisehnen, ist nicht zuletzt auch auf eine antiautoritäre Erziehung zurückzuführen, die letztlich den Eindruck einer überstrapazierfähigen Freiheit vermittelt hat – wonach die sogenannte Work-Life-Balance individuell gewichtet werden könne. Doch ein Miteinander bedarf bestimmter Regeln und Verlässlichkeiten, um zu funktionieren. Die Rücksichtnahme auf Befindlichkeiten von Einzelnen kann sich unser Land auch angesichts der zahlreichen Transformationsprozesse nicht leisten. Schlussendlich bedarf es wieder eines Bekenntnisses zu kollektivem Verantwortungsbewusstsein.

Weitere Informationen unter www.dennis-riehle.de und auf www.riehle-news.de.

Beitrag teilen