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Das Erwachen des Abendlandes, 1. Akt: Europa justiert seinen Kompass neu!

Kommentar von Dennis Riehle

Die Europawahl ist geschlagen – und die Ergebnisse fielen weitgehend im Rahmen dessen aus, was man erwarten konnte. Nicht nur in Deutschland hat man den Kompass neu ausgerichtet – und sich nach dem physikalischen Gesetz von Actio und Reactio dazu entschieden, dem massiven Linksdrall innerhalb des Establishments eine deutliche Antwort entgegenzusetzen. Durch dieses Manöver scheint die Mitte wieder dort zu finden, wo man sie noch vor einigen Jahren selbstverständlich verortet hatte. Der Einsatz von gesundem Menschenverstand und einer Prise Realitätsbewusstsein hat nicht nur in der Bundesrepublik viele Bürger zu dem Entschluss gebracht, dass mit einem altbewährten Parteienkartell kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Insbesondere die massiven Verluste bei den ökologischen Utopisten, über den Kontinent verstreut, beinhalten eine unmissverständliche Botschaft an all die Ideologen von Klimawandel und Masseneinwanderung. Die thematische Priorisierung ist in unseren Breiten vollends außer Kontrolle geraten. Immer weniger Menschen haben Sorge vor den Auswirkungen einer natürlichen Schwankung des perspektivischen Wetters. Aber sie fürchten sich nicht nur in der Nacht davor, durch die Großstädte und Parks zu schlendern. Denn der exorbitante Anstieg der Kriminalität ist neben dem sukzessiven Umwälzungsprozess unserer kulturellen Identität von einer abendländischen in eine orientalische Tradierung gemäß der Befragungen am Abstimmungstag mittlerweile das vorherrschende Problem in unserem Land, dessen Lösung nicht denjenigen zugetraut werden kann, die sich auch nach dem Tod von Rouven L. weiterhin für eine unlimitierte Aufnahme von afghanischen Staatsbürgern in Richtung unserer Sphären aussprechen.

Es ist diese paranoide Distanzierung von den immanenten Wurzeln, die bei jedem mündigen Erwachsenen für Kopfschütteln sorgen muss. Habeck und Baerbock geht es um das Durchboxen eines sinnfreien Konzepts der energetischen Transformation, die in unverkennbarer Weise zu einem Abriss des Wirtschaftsstandortes und einer Stagnation von jedem Wachstum und Wohlstand führt. Gerade auch hinsichtlich der in den Kompetenzen der EU liegenden Herausforderungen sind sich die Wähler in erstaunlicher Weise einig gewesen: Mittlerweile bekennt sich eine Überzahl der Bevölkerung für ein konsequentes Grenzregime und eine Festung unseres Territoriums, in der nur noch derjenige vordringen kann, der – mit einer entsprechend konkludenten Bleibeperspektive ausgestattet – in seiner Herkunftsregion einer nachweisbaren Verfolgung ausgesetzt ist. Dass es gerade bei denjenigen Wettbewerbern zu erheblichem Stimmenzuwachs gekommen ist, die sich für eine stringente Remigration einsetzen, versteht sich anlässlich der Furcht vor einem nahenden Kalifat und den Auswirkungen eines gescheiterten Multikulturalismus nur allzu gut. Natürlich haben auch nationale Gegebenheiten einen Einfluss auf das Verhalten des Souveräns gehabt. So konnte die österreichische FPÖ nicht ohne Grund einen erdrutschartigen Sieg verbuchen. Nachdem die konservative ÖVP ein Bündnis mit den Grünen geschlossen hatte, liefen ihr scharenweise die Anhänger davon. Hierzulande tadelte man Lang und Nouripour für eine völlig verkorkste Strategie der Unterjochung der Mehrheit, die sich nicht länger als Teil einer plangesellschaftlichen Versuchsanordnung verstehen möchte – sondern der ständigen Warnungen vor der Apokalypse überdrüssig geworden ist. Die Argumente der ausschließlich anthropogen verursachten Erderhitzung ziehen nicht mehr, seitdem man jeden Messerangriff als Einzelfall deklariert, aber sämtliche Hochwasserereignisse als Bestätigung für eine sich verschiebende Partikeldichte in unseren Atmosphären sieht.

Als Teil der Ampel-Koalition, zeichnet sich der Lastenfahrrad fanatisierte Windrad-Fanclub zumindest in moralischer Hinsicht mitschuldig für eine Philosophie des Pluralismus, die das verordnete Zusammenleben von unterschiedlichen Gruppen auf einem begrenzten Raum zum sozialem Sprengstoff des Miteinanders gedeihen ließ. Wer ein Gewissen hat, will kein erneutes Mannheim erleben – und zeigt deshalb die blaue Karte. Das unmissverständliche Eintreten für die Bewahrung des Funktionierenden, Erprobten und Gelingenden umfasst einerseits eine selbstbewusste Definition als Mitglied des Staatenbundes, welches sich aus dem Korsett von kollektivschuldiger Geißelung befreit – und andererseits die Handbremse löst, welche zugunsten einer Reduzierung der CO2-Emissionen angezogen wurde. Demgegenüber steht die Mode des Fußabdrucks, mit der man der Allgemeinheit Kasteiung, Verzicht und Entbehrung abverlangen will – in seiner inhärenten Doppelzüngigkeit jedoch selbst nicht fähig und willens dazu ist, den persönlichen Lebenswandel auf Nachhaltigkeit hin abzuklopfen. Verlogenheit ist eine vom Durchschnittsdeutschen wenig geschätzte Tugend. Es war also diese eklatante Unglaubwürdigkeit einer sich im Elfenbeinturm vor der Wirklichkeit verschanzenden Gurkentruppe, bei der nicht die ökonomische Entwicklung schlecht ist – sondern lediglich die Zahlen. Der Verdummung der Basis wurde ein Riegel vorgeschoben, nachdem man gerade in der jüngeren Vergangenheit zunehmend den Eindruck gewinnen konnte, dass der 2021 erteilte Freifahrtschein gegenüber den politischen Vagabunden immer exzessiver für den Machtmissbrauch herhalten muss.

Die Abwägungen eines Konsortiums der Versager und Verlierer wurden in ihren katastrophalen Auswirkungen für die Öffentlichkeit immer dreister. Das Kalkül, sich in nahezu jedem Gesichtspunkt gegen den majoritären Willen des Volkes zu stellen, konnte glücklicherweise nicht aufgehen – auch wenn der angerichtete Scherbenhaufen bereits heute zu massiven Zerwürfnissen unter den Einwohnern beigetragen und das internationale Ansehen des einstigen Exportweltmeisters zerstört hat. Da brauchte es nicht einmal eine Wutrede des Chefs der Deutschen Börse, um auf den Trichter zu kommen, dass immer mehr Unternehmen bei uns nicht nur ihre Produktion einstellen, sondern eben auch insolvent gehen. Eine über Dekaden prosperierende Industrie liegt am Boden. Bündelt man dies mit einer krampfhaften Mentalität der Vielfalt und Eigenbestimmung, welche durch den Genderwahnsinn und ihren Zwang zur Geschlechterlosigkeit auf die Spitze getrieben wird, wurde es dann offenbar doch vielen Unterstützern zu bunt – und Zweifel kamen darüber auf, ob man nicht vielleicht auf manch einen Regenbogen verzichten und dafür wieder das Schwarz-Rot-Goldene hervorholen sollte. Schlussendlich lässt sich von Paris bis Warschau, von Kopenhagen bis Madrid, von Amsterdam bis Wien eine ähnliche Konstellation beobachten: Das progressive Denken erhält nicht nur einen herben Rückschlag. Stattdessen wächst der Reifungsprozess in immer mehr Köpfen zum Befund heran, wonach es der Obrigkeit nicht um die Verwirklichung von Ansprüchen ihrer Untertanen geht. Sondern um einen verbohrten und fixierten Idealismus, der auf dem Reißbrett konstruiert wurde – welcher in der Praxis aber nachweisbar den Verfall dessen beschleunigt, was über Generationen mit Motivation, Mühe und Mut aufgebaut wurde.

So spielt nicht nur in den ostdeutschen Bundesländern ein massiver Groll und unverkennbare Verbitterung eine Rolle, weil man angesichts von sozialistischen Tendenzen ein Revival der DDR herannahen sieht – an dessen Stellschrauben augenscheinlich schon seit längerem mit totalitären Instrumenten und Werkzeugen der Repression, Gängelung und Tyrannei der kritischen Opposition gedreht wird. Daneben ist es die nicht mehr nur unterschwellig mitschwingende Angst vor einem entfesselten Militarismus und einer Eskalation der bestehenden Konflikte, die gerade jene nicht mitzutragen bereit sind, die noch immer unter dem Eindruck manch eines heißen und kalten Krieges stehen. So sind dort die immens in die Höhe schnellenden Prozentzahlen für die AfD ein mehr als nachvollziehbares Zeugnis gegenüber der herrschenden Klasse, die sich in antipazifistischer Ertüchtigung unserer Jugend auf den Einmarsch Putins im Jahr 2029 vorbereitet. Hätte es nicht im Vorfeld des 9. Juni die von den Leitmedien aufgebauschten und inszenierten Skandale und Affären um die Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron gegeben – und wären nicht einige der gemäßigten und liberalen Vertreter der Partei in eine profilneurotische Aufwiegelung schwelender Auseinandersetzungen mit dem nationalen und identitären Lager verfallen, wäre sicherlich noch mehr Potenzial für die Blauen denkbar gewesen. Trotzdem hat sie einen beachtlichen Erfolg hingelegt. Denn die vorläufigen Resultate bescheinigen das bisher beste Abschneiden auf Bundesebene. Eine Relativierung erfolgte durch das gute Abschneiden des BSW aus dem Stand heraus – obwohl sich in den letzten Tagen interne Querelen offenbarten, nachdem die einstige Ikone der Linken das von ihr angestoßene Projekt zu einer One-Woman-Show machte.

Ihre Echtheit ging auch deshalb verloren, weil sich der Dunstkreis um Sahra Wagenknecht kürzlich im Parlament nahezu geschlossen gegen den Antrag auf Bekämpfung des politischen Islam stellte – und generell wenig Interesse an den Vorgängen im Plenum hat. Der Rückschritt ihrer Genossen hinsichtlich der Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern dürfte wiederum manch einen Wechselwähler zurück zur Alternative getrieben haben. Und auch die kommunistisch anmutenden Ideen einer Demokratisierung der Betriebe verhinderten wohl einen noch gelungeneren Testlauf. Dass die Regierung im hauptstädtischen Wolkenkuckucksheim auf eine Allianz der Schwäche geschrumpft ist, dürfte in den kommenden Wochen durchaus für weitere Sticheleien sorgen. Es ist ein Manko im repräsentativen System, keinen Hebel für den Schleudersitz zu haben. So könnten die nur noch von einem Bruchteil unserer Gesamtheit getragenen Sesselkleber theoretisch bis in den September 2025 weitermachen. Akute Anzeichen für einen Bruch der Kooperation gibt es trotz der „letzten Warnung“ von Finanzminister Lindner nicht. Jedoch könnte die Dynamik der noch bevorstehenden Landtagswahlen unter der Berücksichtigung der monetären Notlage in der Zweckehe zum Verhängnis werden. Und auch das Aufklaren des ÖRR im Angesicht der Verhandlung über die Rundfunkgebühren vor dem Bundesverwaltungsgericht könnte die kollektive Verblendung im Land bröckeln lassen. Zumindest kommt Fahrt auf, die jedoch weitere Katalysatoren braucht. So ist es Aufgabe der nicht mehr mit Patriotismus und Heimatliebe sparenden Vernunftorientierten, den Druck und Widerstand gegen sämtliches Umsichschlagen der Arisokraten in der Berliner Waschmaschine aufrechtzuerhalten – und weiter zu erhöhen. Das Ringen um die Zukunft hat begonnen. Und es ist der sich manifestierende Wunsch nach einem Ende des lethargischen Dornröschenschlafs vieler Landsleute, der insbesondere unsere Nachkommenschaft antreibt – und damit einen Hoffnungsschimmer für gebeutelte Marionetten darstellt, die mit wachsender Courage das Durchtrennen der Strippen in Erwägung ziehen dürften.