Kommentar von Dennis Riehle
Manchmal braucht es nur ein paar Worte, um einen Beitrag der Leitmedien als offensichtlich tendenziös, voreingenommen und propagandistisch zu entlarven. Denn mittlerweile sind viele Schlagzeilen bereits in sich derart unschlüssig und hanebüchen, dass sich das Weiterlesen kaum lohnt. Denn auch wenn es viele Haltungskollegen von heute nicht interessieren mag, so sind Objektivität, Sorgfalt, Wahrheit und Echtheit noch immer die journalistischen Tugenden, die einen qualitativ hochwertigen Artikel auszeichnen – und an dem man ihn von Anfang bis Ende messen kann. Warum man auch bei einem aktuellen Text aus der Redaktion des „Focus“ nur allzu schnell erahnen kann, in welch ergebnisgeschlossene Richtung die Autoren mit ihrem infiltrierenden Titel abzielen, erschließt sich nicht jedem Leser, der in Schulzeiten mit einer gewissen physikalischen Grundkenntnis gesegnet und ausgestattet wurde.
Schließlich hat man sich bereits bei vielen Einlassungen der Grünen gefragt, weshalb Migranten an den Grenzen zu Deutschland keinen Halt machen – das weltweite Klima allerdings minutiös darauf achtet, nationale oder kontinentale Trennlinien nicht zu überschreiten. Dass sich die hochgelegenen Luftschichten also über Europa anders aufheizen sollen als über Amerika oder Vorderasien – wie es uns die genannte Berichterstattung weismachen will -, mutet für einen kritischen und skeptischen Betrachter einigermaßen schräg an. Wieder einmal wird die Eskalationsspirale bis ins Unermüdliche getrieben, wenn die Medien über das „Schneechaos“ Ende November berichten. Ganz im Kontinuum zu Feuersbrünsten, Sintfluten und Monsterstürmen lässt man uns am Horizont erahnen, dass nach Milliarden Jahren an Balance und Selbstregulierung unseres Planeten ausgerechnet übermorgen der Weltuntergang eintreten soll.
Wie fahrlässig und unverantwortlich eine solche Vorgehensweise ist, das konnte man bei all den Hochwassern der jüngeren Vergangenheit beobachten. Viele Menschen waren der ständigen Horrorszenarien überdrüssig, welche die Presse regelmäßig aussendet, um die Bevölkerung daran zu erinnern, dass wir in unserer Transformation in Richtung eines lebensfeindlichen „Zero CO2“ nicht nachlassen dürfen. Und so ist es mittlerweile jedes einzelne Ausscheren des Wetters, welches den vermeintlichen wissenschaftlichen Konsens über die ausschließlich anthropogene Ursache einer Entwicklung untermauert – die sich bei einer über den bisherigen Beobachtungszeitraum zwischen Industrieller Revolution und heute hinausgehenden Auswertung der vielen Schwankungen in der Geschichte des Globus als eine völlig normale, regelmäßig stattfindende und sich wiederholende Gegebenheit der Natur darstellt.
Und weil sich manch ein Bürger doch noch seiner Allgemeinbildung besinnen kann, muss man sich mittlerweile von Seiten dieser eigentümlichen Spezies an Dramaforschern immer öfter Argumentationsmustern bedienen, die die Hirnwindungen und Synapsen eines vernünftig denkenden Durchschnittsbürgers nicht ohne Grund überfordern dürften. Denn während das Symbolbild der Haltungsmedien das Verglühen unserer Spezies in der sengenden Abendsonne in Aussicht stellt, schlagen nun plötzlich diejenigen Alarm, die uns eigentlich erzählt hatten, dass die schneereichen Winter in unseren Breiten vorbei sind. Die sich mehrenden Anzeichen für einen schwächer werdenden Golfstrom lassen sie die Rückkehr der Eiszeit prophezeien.
Dass aber auch dieses Phänomen keine Anomalie der Evolution ist, sondern selbstverständlich auf das dem Siedepunkt nahekommende Meereswasser zurückzuführen ist, strapaziert die Prinzipien und Muster der Hypothermie bis aufs Äußerste. Immerhin droht eine Fiktion sukzessive in sich zusammenzufallen, die doch eigentlich so wunderbar dafür geeignet ist, die Zivilisation zu moralisieren, zu gängeln und zu disziplinieren. Es braucht also unter allen Umständen das Aufrechterhalten der Kohlenstoffdioxid-These, um das naive Volk nicht nur ideologisch bei Laune zu halten, sondern es auch weiterhin als Melkkuh für die Versilberung der Erneuerbaren-Industrie gewinnen zu können.
So bedarf es mittlerweile keiner Verschwörungstheorien mehr, um zu der profanen Einsicht zu kommen, dass ein billionenschweres Geschäftsmodell hinter all den Versuchen steckt, den ohnehin für seine Anfälligkeit zu Schuldgefühl und Verantwortungsbewusstsein bekannten Deutschen auch künftig zur Preisgabe von Wohlstand, Prosperität und Altersvorsorge zu ermutigen. Es ist also egal, welchen Kurs das Geschehen am Himmel einnimmt. Die Märchenerzähler vom Wirtschaftsministerium bis hin zur sich anbiedernden Empirie werden alles dafür tun, dass am Ende stets der Fußabdruck des Einzelnen zuständig sei. Und so kann es lediglich das Durchbrechen dieser Suggestion durch die sich langsam voranarbeitende Gruppe an verstandsmäßigen Experten sein, die uns eine eigentlich allzu rationale Ermutigung mit auf den Weg geben: Manche Dinge kann man nicht verändern, sich aber durchaus an sie anpassen.